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Ukraine-Krieg: Baden am verminten Strand

Wie die Menschen in der Ukraine den Alltag leben und wie eine Psychotraumatologin das beurteilt.

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Im Zentrum von Kiew sind Geschäfte offen, Restaurants bewirten Gäste. Die Menschen flanieren durch Parks, führen Hunde Gassi, essen Glacé. Und in den Theatern wird Comedy gezeigt und gelacht, selbst über den Krieg.

Das berichtet SRF-Reporter David Nauer, der soeben von einer Reise in die Ukraine zurück gekehrt ist. «Es ist der pure Lebenswille, der überall spürbar ist», erklärt er. «Die Menschen sagen sich, wir hatten genug Angst. Genug jetzt.»

Selbst in Odessa, das weiter im Süden liegt und als Front-Stadt gilt, gibt es einen gewissen Alltag. Die ukrainische Journalistin Tatjana Milimko schreibt in einer Kolumne, die Menschen gingen ans Meer, es sei schliesslich Sommer. Die Strände seien vermint und gefährlich, aber das halte viele nicht davon ab.

Das erstaune sie überhaupt nicht, erklärt Christina Gunsch, Psychologin an der Klinik für Jugendpsychiatrie und Psychotherapie in Wetzikon Zürich. Sie leitet die Sprechstunde für Psychotraumatologie. Die Menschen hätten ein Bedürfnis nach Alltag und Normalität. Gerade bei einem Theaterbesuch, dem gemeinsamen Lachen über die absurden Seiten des Krieges, entstünde ein Wir-Gefühl, und das helfe dabei, wieder neue Kraft zu schöpfen. Genau wie ein Besuch am Meer.

Habt ihr Fragen dazu oder andere Themenvorschläge? Wir freuen uns über ein E-Mail auf newsplus@srf.ch oder noch mehr über eine Sprachnachricht auf 076 320 10 37.

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