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Birgit Svensson.
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Birgit Svensson: «An der Grenze herrscht Terror-Tourismus»

Als einzige deutschsprachige Journalistin lebt und arbeitet Birgit Svensson noch in Bagdad. Seit zehn Jahren berichtet sie unter anderem für Die Welt, Die Zeit, die Sonntagszeitung und Deutschlandradio über Irak. Zurzeit hält sie sich in Deutschland auf; dort hat Susanne Brunner sie getroffen.

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Rund zwei Millionen Menschen sind laut dem UNHCR aus Syrien geflohen; ein grosses Problem für die Nachbarländer. In einer einzigen Woche sind 40‘000 Syrerinnen und Syrer nach Nordirak geflohen - in ein Land, wo Gewalt und Spannungen zunehmen. Birgit Svensson hat den Irakkrieg dort erlebt, und die vielen Anschläge, die wieder täglich stattfinden.

«Was in Syrien passiert, ist in Irak tägliches Gesprächsthema», sagt Svensson im Gespräch. Die beiden Länder seien eng miteinander verknüpft. Doch herrscht im Irak keine einheitliche Meinung zu den Kriegswirren in Syrien. «Badgad unterstützt Assad», erklärt Svensson, «doch an der Grenze herrscht eine Art Terror-Tourismus.» Viele islamistische Rebellen würden die Grenze passieren. Dazu käme ein reger Waffenhandel: «Früher - so sagte mir ein Grenzwächter - seien dort Zigaretten und Lebensmittel geschmuggelt worden. Heute sind es Waffen, Waffen, Waffen.»

Das Leben in Irak habe sich aber insgesamt etwas normalisiert. «In Baghdad entsteht wieder eine Art Kulturszene. Nachtclubs werden eröffnet; Cafés tischen draussen auf.» Der Terror lähme den Alltag nicht mehr im gleichen Ausmass wie zu Beginn des Kriegs.

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