Während der Morgen im Quartier Gyrischachen dämmert, erzählt Regisseurin Sonja Mühlemann eine Geschichte ihrer Grossmutter, die sich über «dr Jugoslaw und sini Chüngu uf em Baukon» ärgerte. Doch als der ihr ein geschlachtetes Kaninchen anbot, habe sie es gerne angenommen.
Danach lässt die Filmerin die Bewohner von Gyrischachen zu Wort kommen: den Ladenbesitzer aus dem Irak, ein Schweizer Paar, das Kindern aus dem Quartier die Bibel näherbringt, einen Familienvater aus dem Kosovo, einen kurdischen KV-Angestellten und andere.
Die ganze Welt im Kleinen
Gerade als der Film idyllisch zu werden droht, beklagt sich eine Schweizerin über Ausländer, die Sperrmüll ohne Abfallmarken auf die Strasse stellen. Es sind also doch nicht alle so zufrieden mit dem hohen Ausländer-Anteil in dem Burgdorfer Aussenquartier.
Nur Minuten später zelebriert der Film indes wieder Harmonie. Das ist durchaus in Ordnung, denn letztlich will Sonja Mühlemann demonstrieren, dass ein friedliches Zusammenleben unterschiedlichster Menschen möglich ist. Und sie zeigt das mit sehr stimmigen, toll komponierten Bildern. Kompliment an Kameramann Patrick Bürge und Cutterin Katharina Bhend.