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Die Protagonisten der britischen Retro-Band «Hurts»
Keystone
abspielen. Laufzeit 28 Minuten 18 Sekunden.
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Alles retro, oder was?

Retro ist überall: Kaffees und Bars haben Lampen, Tische und Stühle wie aus Grossmutters Zeit. Die Kids tragen Kleider wie in den 80ern. Retro ist auch in der Popmusik stark spürbar. Reflexe ist der Frage nachgegangen, ob musikalisch Neues entstehen kann, wenn wir immer nur zurückschauen.

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Popmusik von heute klingt wie eine Reise in die Vergangenheit. Kitty Daisy and Lewis lassen mit ihrem Sound die 50er-Jahre wieder aufleben - mit Erfolg. Der Soul ist schon länger zurück in den Charts, dank Musik von Künstlerinnen wie Amy Winehouse oder Adele. Und der Synthie-Pop der 80er Jahre ist allgegenwärtig, das markanteste Beispiel dafür dürften die englischen Hurts sein. Die Retrowelle ist in der Popmusik des 21. Jahrhunderts omnipräsent.

Was aber fairerweise auch gesagt werden muss: Retro war schon immer da im Pop. Ohne den Blick zurück wäre Popmusik nicht Popmusik. In den 60er-Jahren bedienten sich beispielsweise die britischen Rolling Stones beim Blues - sie verehrten Muddy Waters, den König des Chicago Blues, coverten seine Songs und standen gemeinsam mit ihm auf der Bühne. Im Unterschied zu damals wird heute aber so stark kopiert, dass sich die Frage stellt, ob unter diesen Umständen auch neue musikalische Akzente gesetzt werden.

Reflexe hat ganz genau hingehört und diese Akzente gefunden zum Beispiel in der Musik von How To Dress Well, der Soul macht, wie man ihn noch nicht gehört hat. Oder in der Musik von Mumford And Sons oder Laura Marling, die den Folk wiederbeleben, aber auf ihre eigene Weise. Oder Künstler wie der deutsche Technokünstler «Apparat», der den Techno mit dem Song verheiratet hat und somit neue Akzente setzt.

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