Genf, 1964: Der junge Jean Ziegler verspricht Che Guevara in Genf, gegen das «kapitalistische Monstrum» zu kämpfen. Seither kämpft der inzwischen 82-jährige streitbare Globalisierungskritiker unermüdlich gegen die Macht der Finanzmanager und geisselt deren Verantwortung für den Hunger in der Welt.

Zeal & Ardor katapultiert den Basler Musiker Manuel Gagneux vom Underground auf die Weltbühne. Der Mix aus weissem Black Metal und Spirituals schwarzer Sklaven ist seine Antwort auf eine rassistische Provokation im Internet – und birgt politischen Zunder. Gagneux musiziert gegen Tabus.

Trotz Fachkräftemangel haben hochqualifizierte Migrantinnen und Migranten in der Schweiz enorme Hürden zu überwinden, um in ihren angestammten Berufen arbeiten zu können. Diplome und Berufserfahrung werden nicht anerkannt, das Potenzial bleibt ungenutzt.

Selfies sind das Phänomen unserer Zeit: unabhängig von sozialer Schicht oder kultureller Zugehörigkeit knipsen und filmen sich die Menschen in alltäglichen und unmöglichen Situationen. Ein Feuerwerk von Menschen, die sich in den Abgründen des menschlichen Daseins verlieren.

Eli will der Enge und Hetze der Stadt entfliehen – und kriegt doch immer wieder die Aggressionen der Männer zu spüren. Bis sich ihre Wut entlädt.

Ein Antiquitätenhändler bekommt von einem Reisenden eine magische Schallplatte, die seine Gedanken liest und verschüttete Erinnerungen wieder zum Vorschein bringt. Besessen von dieser unendlichen Platte, hört der Antiquitätenhändler sie wieder und wieder und verliert sich in seiner Vergangenheit.

In der Natur ist ein Paar ein Männchen und ein Weibchen. Nun, nicht immer! Ein Paar ist auch ein Weibchen und ein Weibchen, oder ein Männchen und ein Männchen. Einige Tiere können sogar ganz nach Belieben und so oft sie wollen ihr Gender Wechsel.

In einem abgelegenen Bergdorf muss sich ein junges Paar gegen die Härte des Schicksals behaupten. Als bei Marco ein Gehirntumor entdeckt wird, hat dies nicht nur Auswirkungen auf ihr gemeinsames Leben, sondern auch auf seine Persönlichkeit. Trotz allem versucht Anna, die Liebe zu bewahren.

Die Theatergruppe Valendas, aus dem bündnerischen Safiental, bearbeitet Dürrenmatts grotesken Roman «Durcheinandertal». Der Film begleitet den kreativen Prozess bis zur Aufführung. Die Gruppe ist überzeugt, dass der Stoff in nicht wenigen Teilen ihre eigene Lebenssituation im Tal spiegelt.

Lose miteinander verflochten, erzählt der Film skurrile Geschichten von Menschen in ihrem Umgang mit dem Alter, vor dem es kein Entrinnen gibt. Eine feinfühlige Groteske über Hoffnungen, Träume und Liebe, in der sich am Ende alle mit ihrem Schicksal versöhnen.

Vor mehr als 100 Jahren zog der Schweizer Lebemann Eduardo Spelterini aus, um Opernsänger zu werden und dann als Luftschiffer die Welt zu erobern. Mit spektakulären Auftritten, atemberaubenden Bildern aus der Luft und dem ersten Flug über die Alpen löste er in ganz Europa Begeisterung aus.

Panikattacken und schwere Angstzustände. Viele Menschen leiden darunter, aber nur selten sprechen Betroffene darüber.

Es ist schwierig, seine eigenen Emotionen und Gefühle zu verstehen. Und genauso schwierig sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen. In Gesprächen mit der Schwester, Mutter und Grossmutter, wird die Filmemacherin Julia Hostettler dabei mit einem dunklen Teil der Schweizer Geschichte konfrontiert.

Jeden Tag gehen in der Schweiz durchschnittlich drei Bauernbetriebe ein. Die Gründe sind vielfältig. Doch immer geht es um das Schicksal von Menschen, das Ende einer Tradition, die vielleicht seit Generationen gepflegt worden ist. Vier Geschichten zwischen Hoffnung, Realität und Enttäuschung.

Ava hat sich vor Kurzem entschieden, sich als Transgender zu outen. Tagsüber ist sie Malerin und nachts Dragqueen. Ihre Kreativität kennt keine Grenzen. «AVA» ist einer der Filme aus der nationalen Kurzfilmsammlung «Futura!», die von verborgenen Realitäten junger Menschen in der Schweiz erzählen.

Als kleinste in ihrer Klasse wird Giulia oft gehänselt. Meistens ignoriert sie die Angriffe, aber manchmal fällt es ihr schwer, ihre Wut zu beherrschen. In einer Theatergruppe findet sie einen Weg ihrer Empörung Luft zu machen.

Die 19-jährige Afghanin Moha ist vor fünf Jahren mit ihrer Familie in die Schweiz geflüchtet. Hier hat sie die Chance auf ein gutes Leben und darf ihrer Leidenschaft dem Tanzen nachgehen. Die Suche nach einer Lehrstelle ist aber nicht ganz einfach. Trotz vielen Absagen gibt Moha nicht auf.

Regisseurin Maria Kaur Bedi zeigt die bunt gemischte Rollerderby-Gemeinschaft und offenbart die Geheimnisse dieses Verfolgungsrennens auf Rollschuhen. Dabei wird eine verschworene Gemeinschaft junger Frauen gezeigt, die dank dieser Sportart eine Heimat gefunden haben.

Flurin kehrt aus der RS auf den Bauernhof seiner Eltern zurück: Jetzt soll das Leben losgehen. Von Zuhause ausziehen ist sein erstes Ziel. Doch wie macht man das, wenn es im kleinen Bauerndorf keine freien Wohnungen gibt? Und den Hof des Vaters übernehmen, das will er auf keinen Fall.

Das Locarno Film Festival feiert dieses Jahr seinen 75. Geburtstag. Mit viel Archivmaterial, Interviews und Anekdoten wird die Geschichte des Festivals aufgerollt. Viele Facetten des Festivals werden beleuchtet und unvergessliche Augenblicke und grosse Filmstars rücken nochmals ins Rampenlicht.