Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

«Echo der Zeit»-Spezial Ruhe? Ruhe!

Es gibt sie noch, die Orte der Stille und der Ruhe. Gegenden, wo es kein Handynetz und auch keinen Radioempfang gibt. Doch sie sind rar geworden. Denn vielerorts ist es mit der Ruhe vorbei.

Green Bank im US-Bundesstaat West Virginia ist der leiseste Ort der Vereinigten Staaten. Staatlich angeordnet. Denn in Green Bank, in grösster Abgeschiedenheit, steht eines der grössten Radioteleskope der Welt.

Mit ihm horchen Wissenschaftler ins All hinaus. Und damit sie das tun können, muss es mucksmäuschenstill sein. Im Umkreis von zehn Meilen gibt es kein Radio, keinen Funk, keinen Handyempfang, auch keinen Mikrowellenofen, keinen elektrischen Zaun um die Kuhwiesen herum, keine Zündkerzen im Auto.

Idealer Wohnort für Allergiker

Green Bank zählt rund 150 Einwohnerinnen und Einwohner. Seit 1958 gilt die Ruhezone. Die, die schon lange im Ort wohnen, haben sich daran gewöhnt. Andere sind bewusst in diese Gegend gezogen. Weil sie zum Beispiel allergisch sind auf Elektrosmog. Und natürlich leben auch Wissenschaftler hier.

Sie nutzen das «Robert C. Byrd Green Bank»-Teleskop mit der Satellitenschüssel von rund 100 Metern Durchmesser. Das Teleskop misst Radiowellen, elektromagnetische Wellen, und liefert Daten über Molekularwolken, Hydrogengasblasen, Neutronensterne, mit Hilfe derer sich im All sogenannte schwarze Löcher erforschen lassen. Es ist so genau, dass es den Klang einer Schneeflocke einfangen kann, die auf den Boden fällt.

«Ruhe!» – der Spezial-Podcast für die Festtage

Wie pfeift eine Amsel im Wald, und wie im Strassenlärm? Wie lebt es sich mit Stimmen im Kopf? Und wie im Kloster? Wie lebt es sich mit Fluglärm? Und wie schläft man mit einem Kopfhörer, der das Schnarchen des Gatten ausfiltert? Und warum ist die Ruhe so schwer zu ertragen? «Ruhe!» – in der Natur, in unserem Alltag, im Radio. Das ist das Thema einer speziellen Podcast-Serie, die das «Echo der Zeit»-Team für die Festtage produziert hat. Viel Spass und frohe Festtage – und hoffentlich ein paar ruhige Momente!

Die Zukunft des Teleskops ist allerdings ungewiss. Es fehlt das Geld. Und es könnte sein, dass die Forschung in Green Bank eingestellt werden muss. Und das würde wohl auch das Aus für die Ruhe in dem Dörfchen bedeuten.

Brahma mitten im Grossstadtlärm

Ruhe, die man sich fast 17 Flugstunden entfernt wünschen würde: in Bangkok, einer der lautesten Städte der Welt. Fast überall hört man Strassenlärm, Musik, Stimmengewirr. Auch auf dem Fischmarkt, wo neben Fischen auch Tiere wie Frösche und Tintenfische zum Verkauf angeboten werden. Standbetreiber preisen laut ihre Ware an, zwischen den Ständen fahren Motorräder hindurch.

Ruhe gibt es nicht einmal beim Erawan-Schrein im Zentrum der Stadt, der zu Ehren des Gottes Brahma errichtet wurde. Denn links und rechts vom Schrein führen grosse Hauptverkehrsadern durch, darüber die beiden Hochbahnlinien, rund herum hat es Shoppingzentren und Hotels. Wer es sich leisten kann, bezahlt ein paar Tänzerinnen, die zu Ehren von Brahma ihre Kunst zu Musik vorführen.

Jeden Morgen um 8 Uhr und jeden Abend um 18 Uhr steht die Stadt still – und wird doch nicht wirklich ruhig. Dann plärrt aus den Lautsprechern die Nationalhymne. Die Menschen bleiben stehen, singen mit.

Video
Wie in Bangkok die Nationalhymne gesungen wird
Aus Radio SRF 1 vom 27.12.2017.
abspielen. Laufzeit 57 Sekunden.

«Echo»-Podcast abonnieren

Box aufklappen Box zuklappen
«Echo»-Podcast abonnieren

Wer den «Echo der Zeit»-Podcast abonniert hat, erhält am 24., 25., 31. Dezember und am 1. Januar automatisch vier Spezialausgaben zugestellt. Wer ihn nicht abonniert hat, kann dies hier tun oder direkt auf die «Echo der Zeit»-Seite gehen. Dort sind alle vier Podcasts schon zum Hören bereit.

Meistgelesene Artikel