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Jagen und Fischen - Tierschützer fordern ein Mindestalter
Aus Forum vom 07.05.2015. Bild: Keystone
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Radio SRF 1 Jagen und Fischen – nichts für Kinder?

Kinder haben auf der Jagd nichts verloren. Auch das Angeln und Töten von Fischen soll ihnen verboten werden. Das fordern Tierschutzorganisationen und lösen damit eine Kontroverse aus.

Die Forderungen der Tierschutzorganisationen

Gleich zwei Tierschutzorganisationen wollen die Rechte von Kindern einschränken, wenn es um das Fischen und die Jagd geht. Kinder sollen Jäger erst ab zwölf Jahren begleiten dürfen. Das fordert der Verein Wildtierschutz Schweiz. Ein Mindestalter von 16 Jahren soll es hingegen beim Angeln und Töten von Fischen geben. Dafür macht sich der Schweizer Tierschutz stark. Die Kontroverse, welche die Organisationen mit ihrer Forderung ausgelöst haben, irritiert die Vertreterin vom Schweizer Tierschutz nicht. «Sticht man in ein Wespennest, dann brummt es», meint Sara Wehrli zur Kritik.

Die Kritiker und Gegner

Viele sind der Meinung, dass eine solche Einschränkung der Kinder zu weit gehe. Wer Fisch oder Fleisch essen wolle, müsse auch wissen, wie Tiere sterben, sagen einige, die sich an der Online-Diskussion beteiligt haben.

Ich habe selber auf dem Bauernhof das Töten von Hühnern und Kaninchen gelernt und habe keinen Schaden davongetragen. Auch mein Sohn durfte das lernen. Das Sterben gehört zum Leben!
Autor: Leo Angst, Zuckenriet
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Andres Scherrer: «Wir schiessen auf der Jagd nicht auf alles, was sich bewegt.»
aus Audio SRF 1 vom 07.05.2015.
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Zu den Gegnern gehört auch der Bündner Jäger und Bergführer Andres Scherrer. Er nimmt seine Buben mit auf die Jagd. Gemeinsam beobachtet er mit ihnen die Tiere. Schiesst er eine Gämse, sind die Kinder auch dabei. Die Jagd habe im Bündnerland Tradition und dürfe auch in der nächsten Generation nicht verloren gehen, so Scherrer.

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Marcus Duff: «Ein Tier will leben und nicht getötet werden.»
aus Audio SRF 1 vom 07.05.2015.
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Nun sollen Kinder unter zwölf Jahren zu Hause bleiben, wenn es nach dem Wildtierschutz Schweiz und seiner Initiative geht. Es gebe andere Wege, um Kinder mit der Natur vertraut zu machen, sagt Marcus Duff. Er kennt keine Toleranz, wenn es um das Töten von Tieren geht.

Solange wir Fleisch essen, werden auch Tiere sterben müssen, finden Diskussionsteilnehmer. Nur soll dies nicht qualvoll geschehen.

Ich habe gesehen, wie lange Fische teilweise leiden müssen, weil Kleinkinder sie halbherzig gegen einen Stein schlagen oder zur Belustigung der Eltern in der Gegend herumwerfen. Das hat mit Respektförderung wenig zu tun.
Autor: D. Thrum, Zürich
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Sara Wehrli: «Nicht sachkundige Eltern können ein schlechtes Vorbild sein.»
aus Audio SRF 1 vom 07.05.2015.
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Laien, die Fische aus einem See ziehen und unsachgemäss töten, sind dem Schweizer Tierschutz ein Dorn im Auge. Es sei bedenklich, wenn Laien die Tötung schmerzempfindlicher Wirbeltiere praktisch ohne Vorkenntnis und Kontrollmöglichkeit zugebilligt werde, sagt Sara Wehrli vom Schweizer Tierschutz. Deshalb brauche es auch beim Fischen ein Mindestalter von 16 Jahren.

Im Studio diskutierten:

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