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Radio SRF 1 «Persönlich»: Benedikt und Benedikta

Ihre Namen sind ähnlich (lateinisch: die Gesegneten), doch ihre Leben könnten unterschiedlicher nicht sein. Die Eremitin Schwester Benedikta und der ehemalige SBB-Chef Benedikt Weibel sind zu Gast im «Persönlich» bei Dani Fohrler.

Schwester Benedikta

Sie lauscht nicht nur der Stimme Gottes, sondern begegnet in der «Einsiedelei St. Verena» in Solothurn mit offenem Herzen auch Wanderern, Touristen und Sinnsuchenden. Seit rund 100 Tagen lebt Schwester Benedikta als Einsiedlerin in der Verenaschlucht. Lästige Pendlerei im Berufsverkehr gibt es für sie nicht. Dienstsitz und Wohnort sind identisch.

Video
Schwester Benedikta zieht in die Verenaschlucht
Aus Schweiz aktuell vom 03.07.2014.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 36 Sekunden.

Eremiten leben normalerweise abgeschottet von der Welt. In der «Einsiedelei St. Verena» ist das anders: Kontakt zu den Besuchern gehört zum «Jobprofil», wie auch Reinigungs- und Wartungsarbeiten in den Kappellen – Kerzenwachsreste abkratzen inklusive.

Schwester Benedikta hiess in ihrem früheren Leben Franziska Sigel. Sie ist ausgebildete Kleinkindererzieherin, war verheiratet und hat vier erwachsene Kinder. Erst im Alter von über Dreissig Jahren begann Schwester Benedikta intensiv die Evangelien zu lesen. Sie besuchte oft die Kirche und betete immer häufiger. «Immer mehr wollte ich dieses Leben umsetzen», sagt sie. «Ein Leben für Gott.»

Benedikt Weibel

Der ehemalige SBB-Chef Benedikt Weibel wuchs in Solothurn auf. Die «Einsiedelei St. Verena» gehört zu seinen Jugenderinnerungen. «Um auf den Berg zu kommen, durchquerte ich hunderte Male die Verenaschlucht», sagt der diplomierte Bergführer.

Nach seinem Rücktritt bei der SBB im Jahre 2006 wurde Benedikt Weibel Delegierter des Bundesrates für die Fussball-EM «Euro 08». Mittlerweile hat er das Schreiben von Büchern entdeckt. In seinem neusten Werk setzt er sich mit dem Phänomen der Einfachheit auseinander.

Mit der Fähigkeit, «fadengrad» und «ungeschwollen» zu kommunizieren, ist Benedikt Weibel zu einem der populärsten Managern der Schweiz geworden. Auch im Ausland gilt er als feste Grösse.

Sein Wissen gibt er dort weiter, wo er in seiner Jugend selber Betriebswirtschaft studiert hat: an der Universität Bern. Dort doziert er als Professor für «Praktisches Management».

«Ich bin in meinem Leben vielen gut ausgebildeten Managern begegnet, die keine Ahnung von Unternehmenskommunikation und Praxis hatten», sagt Weibel. Und genau dies ist sein Ansatz als Dozent. Sein Kredo: «Die Führungsleute müssen an die Front.» Schliesslich könne ein angehender Chirurg auch nicht nur aufgrund von Theorie das Operieren am Menschen erlernen.

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