Ob politisch oder verkehrstechnisch: 2014 war der Gotthard-Tunnel in aller Munde. Der hiesige Sommer war vom Dauerregen geprägt. Der durchnässte Juli lockte viele Sonnenhungrige in Richtung Süden und verursachte im Urnerland über 34-stündige Dauerstaus. An sämtlichen Julitagen ertönten Verkehrsmeldungen über kilometerlange Blechschlangen und stundenlangen Wartezeiten aus den helvetischen Radiostationen. Insgesamt musste der längste Strassentunnel der Schweiz 107 Mal in eine oder gar in beiden Richtungen, wegen Pannenfahrzeugen gesperrt werden. Weitere Gründe für Sperrungen waren Unfälle, Fahrzeugbrände, technische Störungen und Schneeräumungseinsätze.
Falsch unterwegs
Falschfahrer wurden Viasuisse insgesamt 126 gemeldet, mit lediglich 108 gemeldeten im Vorjahr entspricht das einer Zunahme von rund 17%. Wie bereits in den vergangenen Jahren verteilten sie sich auf alle drei Landesteile. Die Deutschschweiz ist mit 59 Falschfahrern die klare Nummer eins. Mit 26 bildet die Romandie das Schlusslicht.
Mehr Geisterfahrer im Tessin
Ein markanter Anstieg an Geisterfahrern wurde im Tessin registriert: waren es im 2013 lediglich 19 Lenker, die in die entgegengesetzte Richtung fuhren, so waren es im vergangenen Jahr 41. Diesen Anstieg gilt es jedoch zu relativieren: Eine Baustelle, in welcher die Fahrzeuge streckenweise im Gegenverkehr geführt wurden, könnte irrtümlicherweise zu vermehrten Falschmeldungen geführt haben.
2014 erhielten wir Gefahrenmeldungen von insgesamt 271 Personen (Vorjahr 143), welche sich auf den Fahrbahnen der Autobahnen befanden. 65.7 % dieser Meldungen stammten von Polizeikorps aus der Romandie, 18.5 % aus dem Tessin und lediglich 15.9 % aus der Deutschschweiz. Die meisten Personen wurden im August gesichtet: insgesamt musste die Polizei 44 Mal wegen unerlaubtem Betreten der Autobahn ausrücken.
Die lieben Romands und ihre Velos...
In den vergangenen 12 Monaten verirrten sich 84 Velofahrer (Vorjahr 61) auf die Autobahn. Auch hier ist die Romandie Spitzenreiterin. So fuhren 50 Radfahrer auf Westschweizer Autobahnen. Am zweithäufigsten wagten sich Personen mit Drahteseln auf die Tessiner Autobahnen. Hier waren es deren 22. Mit lediglich 12 Velofahrern bildet die Deutschschweiz das Schlusslicht. Besonders beliebt scheint die Velofahrt auf dem Autobahnzubringer Lausanne-Süd: insgesamt verirrten sich 12 Velofahrer auf die Waadtländer Zubringerstrecke.