In Los Angeles rollen sie am 22. Februar 2015 mal wieder den roten Teppich aus, um den berühmtesten Filmpreis der Welt zu verleihen. Schaut man sich die Gewinnerlisten der letzten Jahre etwas genauer an, fällt auf, dass es ganz offensichtlich ein paar simple Erfolgskriterien gibt, die man beachten sollte.
Das Erfolgsrezept für Filmemacher
Macht einen Film über den Holocaust
Es scheint, als liebe die Jury nichts mehr als Dramen der Nazi-Ära in Deutschland. Prominentestes Beispiel ist mit Sicherheit «Schindlers Liste» von Steven Spielberg. Der Film hat 1994 sieben Oscars bekommen und war für weitere fünf nominiert. Aber auch «Der Vorleser» mit Kate Winslet, in welchem sie eine ehemalige KZ-Aufseherin spielt, hat einen Oscar eingeheimst. Wenn man nicht einen Film über den Holocaust machen will, ist es von Vorteil, ein schwarzer Regisseur zu sein und einen Film über die Sklaverei in Amerika zu machen. Weil: Wenn man leer ausgeht, dann ist es ganz klar Rassismus. Optional geht auch ein Epochenfilm über England. «Elisabeth» zum Beispiel. Oder eine Fortsetzung von Elisabeth, die man dann «Elisabeth: The Golden Age» nennt. Oder einen Film über «Shakespeare in Love». Es hagelte überall Oscars.
Macht Heteros zu Homos und engagiert Meryl Streep
Man nehme einen attraktiven, heterosexuellen Schauspieler und lasse ihn einen Schwulen spielen – hat bei Sean Penn funktioniert. Er spielte in «Milk» einen homosexuellen Politiker. Und dann natürlich die Sensation vor 10 Jahren: «Brokeback Mountain». Zwei verliebte Cowboys, welche sowohl Männlein wie Weiblein in Wallungen versetzten. Gab drei Oscars. Bei der weiblichen Hauptrolle einfach auf Meryl Streep setzen. Bis zum heutigen Tag wurde sie 19 Mal für einen Oscar nominiert und hält somit den Rekord als meist nominierte Schauspielerin. Auch dieses Jahr hat sie wieder eine Chance auf einen Oscar. Sie ist als beste Nebendarstellerin für «Into The Woods» nominiert.
Das Erfolgsrezept für Schauspieler und Schauspielerinnen
Mut zur Hässlichkeit
Nehmt als Hollywood-Glamour-Queen 20 Kilo zu, spielt eine Serienmörderin, am besten lesbisch oder transsexuell – hat bei Charlize Theron in «Monster» funktioniert. Auch Hillary Swank heimste sich in «Boys Don‘t Cry» als Transsexuelle einen Oscar ein. Das gleiche Prinzip funktioniert bei den Männern: Javier Bardem, «Sexiest Man Alive» (Anmerkung der Autorin: indiskutabel) hat mit der hässlichsten Frisur in «No Country For Old Men» einen Oscar gewonnen. Auch Brad Pitt als Benjamin Button wurde umgehend nominiert.
Meidet Komödien – Be a Drama Queen
Es ist statistisch belegt, dass Schauspieler, die in einem Drama mitspielen, neunmal mehr Chancen haben auf einen Oscar als ihre Kollegen in den Komödien. Ist wahrscheinlich mit ein Grund, warum Ben Stiller trotz seinem Fleiss kein Oscar-Top-Shot ist.