Egal, ob alte Konsolen, Kameras oder alte Computer: In unseren Kellern liegt noch einiges an alten digitalen Geräten herum. Wie in der britischen Fernseh-Show «Antiques Roadshow, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen» haben wir das nun hervorgekramt und geschätzt, was es noch wert ist. Das haben wir gefunden:
Reto Widmer: Geschätzter Gesamtwert CHF 1130.-
Auf der Packung des «Rio Diamond PMP 300» steht allen Ernstes, dass man die Songs bitteschön in MP3s mit 16kb/s umwandeln solle – dann hätte es Platz für acht Stunden Musik. Dass dabei jedes Musikstück klingt wie direkt aus dem Telefonhörer heraus, hat mich nicht gestört. Dass das Gerät Musik abspielt, ohne irgendwelche physischen Ton- oder Datenträger, hat mich 1997 derart fasziniert, dass die Wiedergabequalität total nebensächlich war. Und auch der Preis: Über 400 Franken hat mich die mit ein wenig Elektronik vollgestopfte Zigarettenschachtel gekostet.
Etwas teurer war der «Archos Jukebox Recorder 20» – aber zu Recht. 20 GB Festplatte, cooles Design, eingebautes Mikrophon und Aufnahmemöglichkeit machten das Gerät zu meinem bevorzugten, auch bei der Arbeit. Bei Interviews versetzte ich die Gesprächspartner jeweils in ziemliche Ungläubigkeit, da zu diesem Zeitpunkt immer noch Diktiergeräte an der Tagesordnung waren. So kriegte es der Schauspieler Matthias Gnädinger beispielsweise fast nicht in seinen Kopf, dass auf das Gerät «hunderte Stunden Musik» passen sollten und Moritz Bleibtreu fand den Archos schlicht nur «abgefahren geil».
Das «US Robotics Courier V.32 bis with ASL» musste ich zum Glück nicht selber kaufen – ein Kollege hat mir die etwa 1500 Franken teure Kiste geschenkt, zwei, drei Jahre nach ihrem Erscheinungsdatum von 1989, als sie schon fast nichts mehr wert war. Dennoch bin ich einige Monate damit ins Internet gegangen. Das Tempo spottet heute jeder Bezeichnung, die Benutzerfreundlichkeit ebenfalls. Die Bedienungsanleitung, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen zum Modem war über 200 Seiten stark, alleine das Inhaltsverzeichnis umfasste vier Seiten. Wenn man bedenkt, dass jedes Handy heute ein «Modem» eingebaut hat für den Netzwerkzugang, kann man sich wirklich kaum mehr vorstellen, wie uns das Herz hüpfte beim Anblick einer solchen Kiste.
Nur gerade zehn Jahre (!) ist es her, als Swisscom den «Ogo» auf den Markt brachte, beim Start noch für 149 Franken bei Jahresabschluss eines Datenabos für 19 Franken pro Monat. Der «Ogo» war die Antwort auf den Blackberry – mit Ausrichtung auf private Anwender. Tatsächlich sollen nach Angabe von Swisscom 2007 rund 50'000 Kunden das Plastikteil verwendet haben, um ihre Emails abzurufen, SMS zu verschicken oder über AIM zu chatten. Aus heutiger Sicht kein wirklicher Genuss auf dem 240x160 Pixel kleinen Display und der hakeligen Tastatur – «damals» aber: WOW!
Peter Buchmann: Geschätzter Gesamtwert CHF 180.-
Mein erster Computer: Ein Mactintosh SE mit 2 Megabyte Arbeitsspeicher, einer auf 8 Megahertz getakteten CPU und einem 9-Zoll-Display, das nur schwarze oder weisse Pixel darstellen konnte. Gekauft habe ich das Gerät auf dem Graumarkt in Taiwan für die Hälfte des offiziellen Schweizer Preises von 7'000 Franken – zusammen in einer Tasche. Der Computer galt nämlich trotz seiner acht Kilo Gewicht als portable!
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Bei diesem XO-1 aus der Initiative «One Laptop Per Child» habe ich das Gefühl, ein Fossil vor mir zu haben, obwohl das Gerät noch nicht einmal sieben Jahre auf dem Buckel hat. Auf dem Gerät werkelt «Open Firmware, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen» und das Linux-Betriebssystem Fedora, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen.
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Guido Berger: Geschätzter Gesamtwert CHF 30.-
Meine erste Konsole, die Playstation. Viele schöne Stunden habe ich mit ihr verbracht, zum Beispiel mit «Wipeout 2097». Sie ist noch immer in erstklassigem Zustand, mit CD-Rom und in zeitlosem Grau. Doch sie wurde 100 Millionen mal verkauft und ist darum nicht selten genug, um viel wert zu sein.
Mit dem Gun Controller («G-Con»), den ich zusätzlich gekauft hatte, konnte ich auf den Bildschirm zielen und Verbrecher wegballern (in «Time Crisis»). Und zwar total analog: Das Video-Signal der Playstation wird abgezweigt und mit dem verglichen, was die auf den Röhren-TV gerichtete Linse der «G-Con» sieht. Nicht ganz so weit verbreitet wie die Playstation, aber offenbar kaum noch begehrt.
Luzi Müller: Geschätzter Wert CHF 80.-
Zur Jahrtausendwende noch Speerspitze in Sachen Consumer-Laptop – jetzt nur noch eine kuriose Erinnerung an den Versuch, alles so zu designen, als wenn es von einem iMac abgefallen wäre. Aus heutiger Sicht hat sich Apples erstes iBook-Modell den Übernamen «Puderdose» redlich verdient. Kaum zu glauben, dass es nur doppelt so alt ist, wie das erste iPhone.
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Méline Sieber: Geschätzter Wert CHF 70.-
Wer wird in 20 Jahren noch wissen, dass es nicht Lenovo ist, der die Thinkpad-Reihe ursprünglich herstellte? Der T42, das war noch alte Schule mit Telefon-Modem und Pentium-M-Prozessor. Der Laptop begleitete mich (und meinen Rücken) um die halbe Welt. Mit ihm realisierte ich meine OS-Träume von einem Triple-Boot, also drei parallelen Betriebssystemen. Heute funktioniert er immer noch – trotz des Autolacks auf dem Deckel.
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Jürg Tschirren: Geschätzter Wert CHF 0.-
Ich habe bei meinem letzten Umzug alle alten Geräte entweder entsorgt oder – wenn das Teil noch nicht zu alt oder zu beschädigt war – auf Ebay und Ricardo verkauft. Jetzt habe ich ein wenig mehr Platz, aber nicht unbedingt mehr Geld, denn das Geld aus dem Verkauf der Geräte wurde gleich in den Kauf von neuen investiert. Die werde ich jetzt gut aufbewahren, damit ich beim nächsten Mal auch etwas zu zeigen habe.
Die geschätzten Schätze der Redaktion: CHF 1490.-
Guido | Playstation 1, mit G-Con | 30.- |
Peter | XO-1 (One Laptop per Child) | 60.- |
Mactintosh SE | 120.- | |
Luzi | Original-iBook | 80.- |
Jürg | (Silbernes Tischdeckchen) | 0.- |
Méline | IBM Thinkpad T42 | 70.- |
Reto | Rio Diamond PMP 300 | 1000.- |
Archos Jukebox Recorder 20 | 60.- | |
US Robotics Courier V.32 bis with ASL | 60.- | |
Swisscom Ogo | 10.- |
Wenn wir das alles zusammenzählen, kommen wir also auf das folgende Total: mindestens 1490 Franken. Das müsstet ihr übertrumpfen können!
Update - ihr habt gewonnen!
Bei 10'800 Franken haben wir endgültig aufgehört zu zählen.