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Digital Smartphone-Assistenten: Wer ist der Beste?

Seinem Smartphone «Ich hab Lust auf Pizza» zu sagen, ist gar nicht so sinnlos, wie man im ersten Moment denken könnte. Apple Siri, Google Now und Windows Cortana suchen dann nämlich nach italienischen Restaurants in der Umgebung. Wir vergleichen die drei Assistenten in zehn Disziplinen.

Die Spielregeln

Die Assistenten mussten durch 10 Spielrunden. In jeder Runde waren 3 Punkte zu gewinnen. Wir sagten den Smartphones einen Satz. Hat ein Smartphone den Satz nicht richtig verstanden, gabe es 0 Punkte. Wenn der Satz zwar richtig erkannt, aber nur eine Websuche ausgeführt wurde, gab's 1 Punkt. War das Resultat nicht eindeutig aber brauchbar, gab's 2. Wenn ein Befehl korrekt ausgeführt oder ein Resultat eindeutig korrekt ausgegeben wurde, gab's 3.

Die Resultate

10 Aufgaben

Frage
Windows Cortana
Apple Siri
Google Now
Wie hoch ist das Augstmatthorn?003
Bring mich nach Hause.*-132
Was habe ich heute Nachmittag zu tun?331
Was ist Facebook?113
Wie ist am Sonntag das Wetter in Paris?333
Wie spät ist es dort?133
Erinnere mich sobald ich zuhause bin daran, den Abfall herauszubringen. 232
In welchen Filmen spielt Humphrey Bogart?133
Was gibt 3.6 mal 133.3?131
Wie läuft es dem FC Basel?123
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TOTAL122424
* Cortana hat «Hause» als Ort in Norwegen verstanden und wollte mich 1800 km nordwärts lotsen. Einfach nur kreuzfalsch.



Das Fazit

Sätze werden von allen Assistenten praktisch zu 100 Prozent richtig verstanden. Bei Namen wird's schwieriger, dort hat vor allem Cortana noch aufzuholen. Apples Siri ist nach unserem Eindruck leicht besser als Google Now. Dieses beherrscht dafür erstaunlich viele Ortsnamen – wohl dank Google Maps.

Viele Standardanwendungen wie Uhrzeiten, Wetter, Kalender-Einträge oder Aktienpreise sind für alle Assistenten Pipifax. Auch Musik erkennen alle zuverlässig.

Gleichzeitig hat aber jeder Assistent eine Art Fachgebiet. Google Now weiss enorm viel über Geographie wie zum Beispiel die Tiefe des Burgäschisees oder kann Übersetzungen direkt ausgeben.

Siri hat mehr Humor, kennt Haikus und Witze und ist gut ins Betriebssystem integriert. Windows Cortana kann vorerst in keiner Kategorie brillieren. Microsoft erklärt das damit, dass dieser Dienst in der Schweiz noch nicht offiziell unterstützt wird. Um ihn zu benutzen, mussten wir die Sprache auf Deutsch (Deutschland) ändern.

Wünsche für die Zukunft

Liebe Entwickler, wir hätten da ein paar Ideen, was ihr euren Sprachdiensten noch beibringen könntet:

  • Was ist am 13. November in Paris passiert?
  • Kauf mir ein Zugticket nach St.Gallen.
  • Twittere @srfdigital: Hallo Nerds.
  • Poste mein letztes Foto auf Facebook und Instagram.

Zehn Testfragen sind schön und gut, aber wie praktisch sind die Helfer im Alltag wirklich? Wir möchten euch unsere alltäglichen Erfahrungen nicht vorenthalten.

Google Now: Digitaler Assistant oder Stalker?

Wer ein Android-Smartphone besitzt, merkt, wie Google seinem Assistenten immer mehr Funktionen beibringt. Das begann bei mir damit, dass Google Now aufgrund meiner Gewohnheiten nach ein paar Wochen herausfand, wo ich arbeite. Okay, das herauszufinden, kann ja auch nicht allzu schwierig, denke ich mir. Dank GPS sah der Assistent, wo ich mich zu Bürozeiten befand und schloss so auf den Arbeitsort. Doch dabei blieb es nicht.

Ein paar Wochen später hat Google auch herausgefunden, in welcher Stadt ich jeweils meine Wochenenden verbringe.
Autor: Peter BuchmannDigitalredaktor, Android-Besitzer

Nun zeigt er mir jeweils am Freitagabend unaufgefordert an, wann der nächste Zug in diese Stadt fährt. Da wird mir dann doch etwas mulmig zumute und ich frage mich, was der digitale Butler oder eher Stalker wohl als nächstes über mich herausfinden wird.

Wirklich nützlich: Die Diktierfunktion

Solche unaufgeforderte Vorschläge erhalte ich von Apples Siri nicht. Ich benutze vor allem eine Funktion: Als am Sonntag meine Hände in Pizzateig steckten und ich eine SMS beantworten musste, dachte ich: perfekte Gelegenheit. Ich hob meinen Arm und aktivierte die Apple Watch, indem ich «Hey Siri» sagte.

Meine Nachricht sprach ich auf Hochdeutsch in meine Watch und diese schrieb korrekt mit.
Autor: Angelo ZehrDigitalredaktor, Apple Watch-Besitzer

Das ganze Prozedere dauerte jedoch über eine Minute. Einmal mehr stellte ich fest: In 90 Prozent aller Fälle ist es immer noch einfacher und schneller, diese Sachen von Hand zu machen.

Wie erlebt ihr das?

Benutzt ihr die Assistenten in eurem Alltag? In welchen Situationen seid ihr froh darum? Und gibt es Situationen, in denen sie euch ärgern? Schreibt's in die Kommentare!

Fun facts

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Wer etwas zum Lachen möchte, frage Siri «Was gibt 0 durch 0?» oder Google Now «Who are you?»

Im Radio

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Das Interview zum Battle of Assistants ist On-Air am Freitagnachmittag auf SRF3 zu hören.

Die Konkurrenz

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Mit Amazon und Facebook steigen demnächst zwei weitere Assistenten in den Ring. Amazon Echo stellt man sich in die Wohnung und spricht es mit «Alexa» an. Facebook hingegen integriert «M» in seine Messenger-App. Hinter «M» verbergen sich vorläufig echte Menschen, denen man per Chat schreiben kann. Beide Services sind in Europa noch nicht verfügbar.

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