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Der ehemalige Microsoft-Chef Bill Gates steht gestikulierend vor einem grossen Windows-XP-Logo.
Legende: Eines der erfolgreichsten Betriebssysteme aller Zeiten: Der damalige Microsoft-Chef Bill Gates bei der Vorstellung von Windows XP am 25. Oktober 2001 in New York. Reuters
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Digital Warum so viele Windows XP treu bleiben

Am 8. April ist Schluss mit Windows XP – jedenfalls, was die Unterstützung durch Microsoft angeht. Obschon es dann keine neuen Sicherheitsupdates mehr gibt, wird Windows XP wohl das zweit beliebteste Betriebssystem bleiben. Auch viele Schweizer Unternehmen setzen weiter auf den PC-Veteran.

Windows XP ist so etwas wie der Urgrossvater unter den Windows-Betriebssystemen: Gut 13 Jahre hat es auf dem Buckel, mit Windows Vista, Windows 7 und Windows 8 als Nachfolger. Und Windows XP ist eines der beliebtesten Betriebssysteme – auch heute noch soll das Uralt-OS auf mehr als einem Viertel aller Computer installiert, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen sein. Das wäre Platz zwei hinter Windows 7.

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Support-Ende für Windows XP (SRF 1, Espresso)
04:36 min
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 36 Sekunden.

Aber Support und Updates für Windows XP gibt es nur noch bis zum 8. April, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen 2014. Danach stellt Microsoft die technische Unterstützung für das Betriebssystem ein und gibt damit auch keine Updates zum Schutz des XP-Computers mehr heraus. So bleiben mögliche Sicherheitslücken offen, die von Schadsoftware ausgenützt werden könnten.

Allerdings: Wer seinen Computer immer noch mit XP laufen lässt, hat sich wohl auch in der Vergangenheit nicht gross um Sicherheitsupdates und Virenschutz gekümmert und war diesem Risiko schon immer ausgesetzt. Für so einen Nutzer ändert der Support-Stopp im Grunde also nichts. Um den Computer sicher zu machen bleibt nur der Wechsel auf ein neues, weiterhin durch Updates unterstütztes Betriebssystem, das allein von seinem Aufbau her schon sicherer ist als das 13-jährige XP.

Bei der SBB weiterhin im Einsatz

Doch Windows XP ist nicht nur bei Privat-Anwendern noch immer beliebt: Laut einer nicht repräsentativen Umfrage der Schweizer Webseite Inside-IT, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen setzt auch gut ein Viertel der befragten Firmen noch auf den OS-Urgrossvater. Dazu zählen nicht nur kleinere Firmen, sondern auch Unternehmen wie die Swisscom, Coop oder die SBB.

Der Standart-Desktophintergrund von Windows XP mit einem ursprünglich für den Weinanbau genutzten Hügel, der wegen einer Pflanzenseuche mit Gras bedeckt war.
Legende: Grüne Idylle: Der Standart-Desktophintergrund von Windows XP zeigt einen Hügel im kalifornischen Weinanbaugebiet von Sonoma County, Microsoft

Dass dort nicht schon längst auf ein anderes System gewechselt wurde, hängt damit zusammen, dass so ein Austausch nicht nur aufwendig ist, sondern auch zu unschönen Überraschungen führen kann – etwa dann, wenn sich bestimmte Programme als nicht kompatibel mit späteren Windows-Versionen erweisen. Statt in einem funktionierenden System etwas zu ändern, bleiben viele deshalb beim in die Jahre gekommenen Betriebssystem.

Das muss trotz fehlender Sicherheitsupdates nicht gefährlich sein. Bei den SBB zum Beispiel kommen XP-Computer bei Mess- oder Steueranlagen ohne Internet-Zugang zum Einsatz. So sind Angriffe von aussen auszuschliessen.

Ungeliebtes Windows 8

Auch bei anderen Firmen oder der Verwaltung werden XP-Computer meist ohne Zugang zum Internet verwendet. Und wenn doch, dann wird darauf geachtet, dass die Benutzer dieser Maschinen keine Administratoren-Rechte haben und keine Schadsoftware auf dem Rechner installieren können.

Weitere 13 Jahre wird Windows XP aber wohl nirgends in Betrieb bleiben. Die meisten Schweizer Firmen, welche das Betriebssystem jetzt noch verwenden, wollen verschiedenen Quellen zufolge bis 2015 auf ein neues Betriebssystem umsteigen. Allerdings nicht auf das aktuelle Windows 8: Das stösst bei den meisten Unternehmen auf derart wenig Gegenliebe, dass sie lieber Windows 9 abwarten oder einen Wechsel auf Windows 7 vorziehen. Doch das ist auch schon bald fünf Jahre alt.

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