Er war als Produzent und Songwriter für die Schweizer Rockband Gotthard tätig, füllte mit Krokus in den 80er-Jahren das Zürcher Hallenstadion und sass 2003 im Jurorensessel der Sendung MusicStar.
Chris von Rohr hat eine lange und vielseitige Musikkarriere hinter sich – Grund genug, nach Fachwörtern zu fragen.
Schwierig, dem Gespräch zu folgen
«Wenn man als Aussenstehender in eine Musikproduktion kommt, kann es durchaus schwierig sein, dem Gespräch zu folgen», so Chris von Rohr. Even take digital reverse timber sei beispielsweise so ein Ausdruck. Kurz übersetzt ist das ein spezieller Hall-Effekt, den man auf eine Stimme legen kann.
In der Musikbranche fallen aber auch immer wieder Begriffe wie distortion (Verzerrung), late back (second beat), delay (Verzögerung) oder reverb (Hall).
«Sprechen Nasenbärensprache»
Eigentlich würde man meinen, dass Musiker untereinander die gleiche Sprache sprechen, doch das ist bei Krokus nicht der Fall: «Wir versuchen das Akademische zu vermeiden und sprechen eher von einem «Brizzi-bräzzi Sound». Wir sprechen in unserer eigenen Nasenbärensprache. Das Technische wird bei uns weggelassen».
Damit man die Jungs von Krokus versteht, muss man also wissen, wovon die Rede ist.
Neues Album mit Beatles-Klassiker
Die neue Krokus-Platte bietet typischen Hardrock aus den 80ern, der nicht ganz so frisch, dafür aber umso besser eingespielt wirkt. Das Album «Dirty Dynamite» wurde in den legendären Abbey Road Studios in London aufgenommen. Damit ging für von Rohr ein Lebenstraum in Erfüllung.
Und wenn man schon im Beatles-Studio ist, kann man auch gleich einen Beatles-Song covern. Die Coverversion von «Help» kommt in der Version von Tina Turner als langsame Halb-Ballade daher. Das Titelstück «Dirty Dynamite» klingt fast schon wie ein Plagiat zweier bekannter Songs: «I love you period» von Dan Baird und «Whatever you want» von Status Quo.
Unterm Strich klingen Krokus teilweise wie ihre alten Vorbilder Status Quo. Der Sound ist knackig, analog, wie eine Reise zurück in der Zeit.
Krokus: Das Making of der neuen Platte «Dirty Dynamite»
Krokus: Musikvideo zum neuen Song «Dirty Dynamite»
Glossar Musikproduzent
AMP | Mit dem AMP (Gitarrenamp) sind Gitarrenverstärker gemeint. Dabei unterscheidet man von Gitarrencombos (Verstärker und Boxe in einem) oder Stack (der Verstärker und die Lautsprecherboxe sind separat). |
AUTO-TUNE | Ein Computerprogamm, mit welchem die Tonhöhe eines Audiosignals nachträglich korrigiert werden kann. Dies wird vor allem für Gesangspassagen verwendet, welche falsch intoniert wurden. |
BACKING TRACK | Eine im Voraus aufgenommene Spur, welche dem Musiker oder Sänger helfen soll, seine Performance an die der anderen anzupassen. Der Backing Track wird üblicherweise via das Playback abgespielt. |
BASICS / BASIC TRACKS | Üblicherweise wird die Rhythmussektion (Schlagzeug und Bass und je nach Produktion auch Rhythmusgitarren) als Basics / Basic Tracks bezeichnet. Sie bilden das Fundament eines Songs. |
BRIDGE | Meist Teil eine Songs, bei welchem ein Refraineingeleitet wird. Bridges können Steigerungen einleiten oder einfach nur einem zu einseitigen Arrangement entgegenwirken. |
DAW | Digital Audio Workstation. Der gebräuchliche Begriff für Musikrecording-Software. Am weitesten verbreitet sind die Programme Pro Tools, Logic Pro und Cubase. |
EQUALIZER | Ist ein Hilfsmittel zur Tongestaltung. Ein Equalizer setzt sich aus mehreren Filtern zusammen, die beliebig angepasst werden können, um das Spektrum des Eingangssignals zu bearbeiten. |
FLAT | «Bei dem Part warst du etwas flat». Wenn ein Sänger die geplante Tonhöhe verfehlt (meist leicht drunter ist)., dann singt er flat. |
HOOKLINE | Eine Hookline ist eine für ein Musikstück charakteristische eingängige Melodiephrase oder Textzeile. Sie macht den Wiedererkennungswert eines Stücks aus – der Ohrwurmeffekt wird also meist durch die Hookline bestimmt. |
KLICK | Umgangssprachlich für das Klicken des Metronoms, welches dem Musiker den Takt angibt. Musiker nehmen üblicherweise mit einem Klick auf, um das Tempo zu halten. Die ist wichtig, wenn sogenannte Overdubs gemacht werden müssen. |
KOMPRESSOR | Ein Effektgerät, mit welchem der Dynamikumfang eines Tonsignals geregelt wird (vor allem, um dieses zu verstärken). |
LATENZ | Die zeitliche Verzögerung zwischen dem Entstehen eines Sounds und dem Erreichen unserer Ohren. Ist besonders dann von Bedeutung, wenn der Musiker gleichzeitig Sender und Empfänger ist (wenn er beispielsweise sein Instrument über ein Playback spielt und aufnimmt). Latenzen können zu grossen Problemen in Feeling und genauer Interpretation führen. |
LICK / RIFF | Bezeichnet eine Gitarren-/Piano- Akkordabfolge - oft auch Thema genannt. |
MASTERING / AUDIO MASTERING | MIt Mastering ist die (zum Teil auch künstlerische) Endbearbeitung der Tonaufnahmen gemeint. Es ist der letzte Schritt einer Produktion. Beim Masteringprozess wird die Pressvorlage für das Presswerk erstellt. Ziel des Masterings ist es, das Tonmaterial möglichst wiedergabekompatibel zu machen, denn eine professionelle Tonaufnahme soll auf jeder Anlage (ob klein oder gross) möglichst gleich klingen. |
OVERDUB | Von einem Overdub spricht man, wenn ein Musiker seinen Part über bereits bestehende Instrumente aufnimmt, sei dies zur Korrektur oder weil man diese Aufnahmemethode gewählt hat. |
PLAYBACK | In der Musikproduktion: Bereits aufgenommene Spuren werden abgespielt, um dem Musiker einen Leitfaden zu geben, wo im Song er sich befindet. So kann er mit dem Feeling der anderen Spuren sein Instrument einspielen. |
TAKE | Unter einem Take versteht man einen Aufnahmedurchgang eines ganzen Songs oder eines Teils davon. Meist werden von Songs mehrere Takes gemacht und zusammengeschnitten. |