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Festivalsommer Rihanna im Letzigrund: Viel Attitüde, wenig Konzert

Rihanna spielte am Freitag im Rahmen ihrer «Anti-Tour» im Zürcher Letzigrund-Stadion. Unseren Musikredaktor Lukie Wynigers konnte sie trotz vielen Spezialeffekten nicht überzeugen.

Im Rahmen der «Anti-Tour» lieferte sie eine 86 Minuten lange Show, bei welcher der Funken nur kurzzeitig auf die rund 36'000 Fans überspringen konnte; als sie «Rude Boy», «Man Down», «Live Your Life» und «Run This Town» kurz anspielte. Zu kurz und mit viel Playback und wenig Persönlichem.

An Rihanna hatte ich vor dem Konzert diese vier Wünsche - und so hat die Sängerin sie erfüllt:

  • Ich wünschte mir mindestens zwei Stunden Konzert! Es hiess, die Show dieser Tour dauere genau 90 Minuten. Es wäre schön gewesen, wenn Rihanna in Zürich ein bisschen überzogen hätte, zwei Stunden sollten eigentlich drin liegen, das hat Beyoncé im Juli hier auch hinbekommen. Bruce Springsteen spielte 3 Stunden und 29 Minuten – so viel verlangen wir gar nicht. Aber tatsächlich waren es 86 Minuten.
  • Interaktion! Ich wünschte mir Geschichten aus ihrem Leben, die den Superstar greifbar machen. Geschichten aus dem Alltag, was sie in Zürich gegessen hat oder wo sie in der Bahnhofsstrasse einkaufen war – gerne aber auch eine politische Ansage. Ich wollte Rihanna an ihrem Konzert ein bisschen besser kennenlernen, nicht nur Teil einer gigantischen Show sein. «Zurich i love you so much man» – reicht mir nicht.
  • Live! Immer wieder wird Rihanna mit Playback-Vorwürfen konfrontiert. Ich wünschte mir Live-Gesang. Und zwar von Anfang bis Ende und gerne auch ein A cappella ohne Hintergrundmusik, welches beweist, wie gut Rihanna ohne Studiotricks singt. Das Intro und «FourFiveSeconds» kamen ohne Playback aus, der Rest war Halb-Playback. Schade, ohne Verstärkung ab Band klang Riri am besten.
  • Reggae-Songs! Auf ihren ersten beiden Alben hatte sie klassische Reggae-Nummern wie «Here I Go Again» oder «Coulda Been The One» – diese gehören zu Rihannas stärksten Songs, sie wirkt in diesen irgendwie ungeschminkt und authentisch. Es wäre schön gewesen, diese im Letzigrund zu hören. Mit «Man Down» erfüllte sie meinen Wunsch nach Reggae im Letzigrund ansatzweise. Immerhin.

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