Zum Inhalt springen

Header

Mädchen zeigt auf Ziegelsteinhaus.
Legende: Hoffnung nach "Idai" Nach dem Sturm "Idai" kehrt in Mosambik nur langsam wieder Alltag ein. Save the Children
Inhalt

Jeder Rappen zählt 2018 Ihr seid die Besten: 6,3 Millionen Franken für #jrz18

Dezember 2018: Anic Lautenschlager, Judith Wernli und Nik Hartmann in der #jrz18-Glasbox sammeln gemeinsam mit euch 5,7 Millionen Franken, damit Kinder ein Dach über dem Kopf haben. Mittlerweile sind über 6,3 Millionen Franken bei der Glückskette angekommen. DANKE!

Wegen Konflikten oder Naturkatastrophen verlieren Millionen Menschen ihr Zuhause. Bei «Jeder Rappen zählt» 2018 haben Radio SRF 3, SRF zwei und die Glückskette Spenden gesammelt, damit diese Menschen wieder ein Dach über dem Kopf haben. Bis zum Ende von #jrz18 sind uns 5,7 Millionen Franken versprochen worden, mittlerweile sind 6'311'032 Millionen Franken Spenden eingetroffen.

Mit 2/3 der Spenden werden Projekte im Ausland unterstützt, 1/3 der Summe fliesst in insgesamt 16 Projekte in der Schweiz. «Die Expertinnen der Glückskette haben die Anträge der Hilfswerke sehr sorgfältig geprüft», sagt dazu Daniela Toupane von der Glückskette.

So wurden bisher drei Projekte im Ausland ausgewählt: Die Hilfswerke Caritas Schweiz und Solidar Suisse leisten damit Hilfe in den Flüchtlingscamps der Rohingya in Bangladesch. In Mosambik kümmert sich das Hilfswerk Save the Children um die Opfer von Wirbelsturm Idai.

Bangladesch: 1 Million Menschen auf engstem Raum

Es gilt als weltweit grösstes Flüchtlingscamp der Welt: Das Camp Kutupalong im Süden Bangladeschs – in der Grenzregion zu Myanmar. Laut Schätzungen leben dort rund eine Million Rohingya-Flüchtlinge. Das Hilfswerk Caritas Schweiz hat bereits über 400 Hütten gebaut, die auch leichteren Stürmen standhalten.

Zahlreiche Wellblech-Hütten in einem Flüchtlingslager
Legende: Blick von Oben: Das Flüchtlingscamp Kutupalong Hier leben rund eine Million Menschen. Caritas Schweiz

Damit aber das ganze Siedlungsgebiet sicherer wird, werden Fusswege und Abwasserkanäle ausgebaut sowie das Gelände gefestigt – als Schutz vor Erdrutschen oder Überschwemmungen. «Das Gebiet ist sehr hügelig, sandig und eigentlich unbewohnbar», sagt der Caritas-Verantwortliche Nicola Malacarne. Sichere und langfristig stabile Unterkünfte seien zwingend, so Malacarne, denn «aktuell ist keine Lösung in Sicht.»

Handwerker in einem Flüchtlingslager beim Häuser bauen.
Legende: Arbeiten im Flüchtlingslager Damit es im Camp wohnbarer ist, helfen die Flüchtlinge ebenfalls bei der Arbeit mit. Glückskette / Sylvie Kipfer

Damit sich auch die Hygiene-Situation verbessert, baut das Hilfswerk zudem mehrere hundert Brunnen, Latrinen und Waschhäuser. Dabei arbeiten die Flüchtlinge mit – mehr als 1500 Rohingyas erhielten so einen temporären Arbeitsplatz.

Perspektive dank Arbeit

Eine Rückkehr der Rohingyas in ihre Heimat Myanmar sei aktuell nicht vorstellbar, sagen die Experten. Seit Jahrzehnten werden sie in ihrer Heimat unterdrückt und mit Gewalt bedroht. Beim letzten Angriff durch das Militär im 2017 kam es zu einer Massenflucht nach Bangladesch.

Menschen in einer provisorischen Unterkunft, bauen selber ihre Hütten.
Legende: Rohingya-Flüchtlinge beim Bau von Hütten Im Flüchtlingslager Kutupalong bauen Rohingya-Flüchtlinge ihre eigenen Unterkünfte. Caritas Schweiz

Deshalb arbeitet auch das Hilfswerk Solidar Suisse im Flüchtlingscamp in Bangladesch. Dank #jrz18 können über 400 Unterkünfte gebaut werden. Solidar Suisse hilft zudem 13'500 Menschen beim Aufbau von Gemüsegärten und fördert zum Beispiel die Kleinviehzucht. Somit sollen sich die Menschen selber verpflegen können. Dank dem Aufbau von lokalen Klein- und Handwerksbetrieben erhalten die Flüchtlinge zudem eine eigene Einkommensquelle und neue berufliche Perspektiven.

Mädchen auf einem Gemüsebeet in Bangladesch.
Legende: Ein Gemüsebeet zur Selbstversorgung Solidar Suisse unterstützt die Rohingya-Flüchtlinge beim Anbau von Gemüse und der Viehzucht. So sollen sie sich selber versorgen können. Solidar Suisse

Auch das Hilfswerk Helvetas ist in der Region tätig. Über dessen Projekt hatten wir bereits letzten Dezember berichtet:

Mosambik: Viel Zerstörung nach Idai

Der Wirbelsturm Idai zerstörte letzten März Häuser, Schulen, Spitäler und Infrastruktur. Viele Menschen verloren ihre Familie und ihr Zuhause. Alleine in der Provinz Sussundenga wurden fast 18'000 Häuser vollständig zerstört.

Frau mit Tochter steht vor einem Holzgewächshaus für Pflanzen.
Legende: Langsam zurück in Normalität Der Sturm "Idai" hat riesige Verwüstung hinterlassen. Alles muss wieder aufgebaut werden. Save the Children

Das Kinderhilfswerk Save the Children hat bereits kurz nach dem Sturm Nothilfe geleistet, nun befindet sich das Projekt in einer zweiten Phase. Dabei werden gezielt bedürftige Familien mit Material und Werkzeugen ausgestattet. Sie sollen möglichst rasch ihre Häuser wieder aufbauen können. Durch die Spenden von #jrz18 wurden 200 obdachlose Familien unterstützt, rund 300 Menschen werden zu Handwerkern ausgebildet.

Schlupfhuus: Hier hört jemand zu!

Laut Schätzungen sind in der Schweiz über 50'000 Kinder von häuslicher Gewalt betroffen. Dank #jrz18 kann die Glückskette nun 16 Projekte in der Schweiz unterstützen. Unter anderem das «Schlupfhuus» in Zürich. Hier finden Jugendliche in Notsituationen ein neues Zuhause. Alleine im letzten Jahr haben 100 Jugendliche hier Zuflucht gesucht. Die Nachfrage ist riesig: Rund 80 Jugendliche konnten 2018 aufgrund der hohen Auslastung nicht aufgenommen werden.

Kind sitzt weinend in einem Eingangsbereich
Legende: Für Kinder in der Schweiz werden 1/3 der Spenden von «Jeder Rappen zählt 2018» eingesetzt. Laut Schätzungen sind in der Schweiz 55'000 Kinder von häuslicher Gewalt betroffen. PEXELS

Dank den Spenden erhält das Schlupfhus nun mehr Betten. Wichtig ist jedoch nicht nur die Unterkunft, sondern eine enge psychologische Betreuung der Jugendlichen. Diese kann nun vertieft werden. Zudem will das Schlupfhuus die Jugendlichen neu auch zuhause begleiten, gemeinsam mit den Eltern. Ziel sei es, dass die Jugendlichen möglichst schnell wieder nach Hause können.

Einsatz der Spendengelder 2009 - 2018

Meistgelesene Artikel