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Album-Check Album-Check: Bastille «Wild World»

Mit ihrem Debut «Bad Blood» und viel Pomp(eii) machte die britische Band Bastille 2013 lautstark auf sich aufmerksam. Nun erscheint ihr zweites Album. Auf diesem sind auch noch die letzten Ecken und Kanten ausgebügelt: «Wild World» ist ein Hit-Album, wie es im Pop-Lehrbuch steht.

Album-Check: Bastille «Wild World»

Können Bastille an den Erfolg mit ihrem Debut «Bad Blood» anknüpfen?
Ja. Das wird ihnen mit «Wild World» nicht nur gelingen – mit ihrem Zweitling zementieren sich Bastille einen festen Platz im Pop-Business. Im Gegensatz zu ihrem Debut dürfte es «Wild World» nicht nur in ihrem Heimatland Grossbritannien an die Spitze der Charts schaffen.
Was ist in «Wild World» enthalten?
Hits. Grosse Melodien, Mitsing-Refrains, Streicher-Arrangements, treibende Beats und die einzigartige, tragende Stimme von Sänger Dan Smith. Nicht nur die Vorab-Single «Good Grief» ist ein Ohrwurm – Dan Smith hat begriffen, wie man Hits schreibt. Er macht alles richtig. Fast schon etwas zu richtig.
Warum «zu richtig»?
Die Songs auf «Wild World» folgen fast alle dem klassischen Hit-Muster. Jeder einzelne davon funktioniert für sich, auf Albumlänge werden sie allerdings etwas eintönig und austauschbar. Schon beim ersten Hören hat man das Gefühl, den Song schon gehört zu haben. Oder merkt gar nicht, dass man ihn bereits zum zweiten Mal hört.
Was fehlt dem Album?
Überraschungen. Ein paar Ecken und Kanten. Ruhigere Momente. Abgesehen von «Four Walls» und «Two Evils» hat man kaum Zeit, sich vom gehörten Hit zu erholen – schon folgt der nächste.
Wem wird das gefallen?
Allen, die Bastille bisher gut fanden. Deiner Schwester, Mutter und Freundin.
Wem nicht?
Jedem, der hohe und komplizierte Erwartungen an gute Popmusik hat.
Das macht man am besten zu «Wild World»:
Auto fahren. Staubsaugen. Nicht ablenken lassen. Aber sicher nicht einschlafen. Dafür wird einem zu viel Mitsing-Material um die Ohren gehauen.
Grösste Hits:
«Good Grief», «An Act Of Kindess», «Send Them Off» – das sind Hits, die wohl jede Pop-Band schreiben möchte.
Bester Song:
«Two Evils» ist der leiseste und schönste Song auf «Wild World». Hier beweist Sänger und Songschreiber Dan Smith für einmal, dass er nicht nur die grossen Pop-Hits beherrscht, sondern auch genau weiss, wie und was man weglässt. «Two Evils» erinnert in seiner Schlichtheit an «Bang Bang» von Nancy Sinatra und sorgt für den grössten, wenn nicht sogar einzigen Überraschungsmoment auf «Wild World».

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