Sie ist humorvoll, ironisch, schräg und frech. Wenn Sie den Schnabel aufreisst, verstummen ihre männlichen Kollegen: Steff la Cheffe, die Berner Mundartrapperin und Vizeweltmeisterin im Beatboxen rappte sich mit ihrem Debutalbum «Bittersüessi Pille» zum SRF 3 Best Talent 2010.
Korb für Dieter Bohlen
Mit ihren Künsten hat sie schon Dieter Bohlen überzeugt. Der wollte sie in seiner Show «Das Supertalent» haben. Doch sie hat ihn abblitzen lassen. Stefanie Peter, wie sie bürgerlich heisst, sagte ab. «Keine Zeit», so die offizielle Begründung.
Doch im Interview rückt sie mit der Wahrheit heraus: «Er ist ja auch nicht der Sympathischste.» Und ausserdem stehe sie «solchen Shows» kritisch gegenüber. «Die fördern Talente ja nur bedingt. Es geht um Unterhaltung und darum, dass man das Leid der 99 Prozent, die auf der Strecke bleiben, inszeniert.»
Rap als erste Liebe
13 Jahre alt war Steffe La Cheffe, als sie ihre erste Rap-CD bekam. «Es war Liebe auf den ersten Blick». Doch sie hat ihre Augen auch für anderes offen: 2009 war sie mit dem Schweizer Harfenmusiker Andreas Vollenweider auf Tour.
Das Best Talent im Netz
Der erfolgreiche Pop- und Jazz-Musiker und die Newcomer-Beatboxerin - eine ungewöhnliche Kombination. «Viele im Publikum kennen das Beatboxen noch nicht. Aber nach eineinhalb Stunden Show haben wir sie meistens im Sack.»
Bittersüessi Pille
Die junge Bernerin ist hübsch. Doch ihre langen Haare hat sie zu einem Zopf zusammengebunden. «Wenn ich sie offen trage, lenken sie zu sehr ab. Ich will, dass man mir in die Augen schaut und zuhört.»
Und wenn man zuhört, merkt man, dass sie böse sein kann. In ihrem Track «Annabelle» gibt sie Tussis Saures. «Frag d'Brigitte oder d'Petra - die wüsse wiiter bi jedem Thema.»
Die «Bittersüessi Pille», die sie in «Annabelle» besingt, ist eine Psychopille, die den Konsum- und Karrieregetriebenen durch den Tag hilft. Und hat ihrem ersten Album den Titel gegeben. Darauf rappt sie, beatboxt sie, zeigt sich von der ernsten und der witzigen Seite.