Ohne Drummer und mit Sicherheitsabstand: Das «SRF 3 Best Talent» im April live
AYU hat wegen den Corona-Vorschriften für ihr Set auf ihren Drummer verzichten müssen, denn: Mehr als zwei Personen dürfen in Deutschland nicht in der Öffentlichkeit zusammenkommen und es gilt einen Sicherheitsabstand von mindestens zwei Metern einzuhalten.
Live-Session - AYU
Ohne Drummer ist es ein DJ-Setup. Zu dritt bieten wir live mit den ganzen perkussiven Elementen eine ganz andere Energie. Die Live-Session repräsentiert nicht unbedingt ein Konzert von uns, aber sie vermittelt zumindest einen ersten Eindruck.
Entsprechend hat die Bernerin mit ihrem Keyboarder bei der Live-Session in ihrer Wahlheimat Hamburg von A bis Z alles selbst gemacht. Die Schwierigkeiten dabei: Die Technik, das Stillstehen und der nahegelegene S- und U-Bahnhof. Denn, wenn die Züge fahren, wird es laut im Proberaum.
Deshalb galt es, die ruhigen Zeitfenster zu nutzen und auf Knopfdruck aus dem Probe- in den Live-Modus zu kommen.
Unsere Entdeckung und ihre ganz eigene Spielart des Pop
Facettenreich ist ihre Persönlichkeit, vielfältig ihr Sound: Die Wahl-Hamburgerin AYU zelebriert Pop in ihrer ganz eigenen Spielart . Sie bricht die Regeln und jongliert mit Stilen. Die 29-jährige Bernerin trifft bei uns damit genau ins Schwarze.
In Hamburg hat es Klick gemacht
Dass AYU dort ist, wo sie heute ist, hat mit einem Bericht zu tun, den sie über die sogenannte Pop-Akademie in Hamburg liest: BOY – das schweizerisch-deutsche Duo – hat sich dort kennengelernt.
Sie ist fasziniert und reist 2015 in die deutsche Elbmetropole, belegt ebenfalls einen Lehrgang – und bleibt. Alle Selbstzweifel verfliegen. Von diesem Moment an weiss die Bernerin, dass sie auf die Karte Musik setzen will, und macht ihr Hobby zum Beruf.
«I Changed My Mind» heisst denn auch fast autobiografisch ihre Debüt-EP, die AYU den Titel «SRF 3 Best Talent» einbringt.
AYU weiss, wie man modernen, überzeugenden Pop serviert: Mit der perfekt abgestimmten Dosis an Ecken und Kanten.
Die eigene Spielart des Pop heisst AYU
29 Jahre alt ist sie. Wer AYU kennenlernen will, findet ihre Persönlichkeit in ihrem Sound: vielfältig, facettenreich, authentisch. Wie eine Welle bewegt er sich. Unberechenbar. Mal sanft, mal wild, bis er bricht und sich wieder neu aufbaut.
AYU jongliert mit tiefen Gefühlen und setzt sie mit ihrem Soundgeflecht, ihrer Stimme und den Texten frei. Es ist eine eigene Spielart des Pop – irgendwo zwischen Indie, Elektro und Urban.
Ihre erste Band hiess «Die drei Katzen»
Musik war schon immer ein wichtiger Teil meines Lebens. Für mich ist es eine logische Folge, dass ich diesen Weg eingeschlagen habe.
AYU startet ihre Musikerinnen-Laufbahn schon früh. In der zweiten, dritten Klasse war sie Sängerin der «Drei Katzen». Eine Band, die sie mit zwei Freundinnen aus ihrem Quartier in Ostermundigen bei Bern gründet. Im Repertoire sind «Bravo-Hits». Später ist sie in einer Schülerband, lernt Keyboard- und Bassspielen, macht erste Schritte als Produzentin und Songschreiberin.
Sound muss in keine Schublade passen
Das Produzieren von Songs, das Hantieren mit Instrumenten, Effekt- und Loop-Geräten und das Schaffen von ausgeklügeltem Sound, das bleibt der Öffentlichkeit lange verborgen. AYU tut es zunächst im stillen Kämmerlein.
Sie zweifelt lange an sich und ihrem Sound: Er scheint ihr zu eigenwillig, weil er in keine Genre-Schublade passt. Das ändert sich erst, als sie in Hamburg beim Pop-Kurs merkt, dass genau diese Eigenwilligkeit ihre Trumpfkarte ist. Und die spielt sie nun gekonnt aus.
AYU singt noch Werbe-Spots
AYU fiel der Musikredaktion von SRF 3 vor zwei Jahren zum ersten Mal auf. Damals eröffnete die Bernerin das Gurtenfestival auf der Waldbühne und präsentierte ihre erste Single «Kings & Queens», die wir als «Song vom Tag» präsentierten.
Seither hat sie sich weiterentwickelt und an Live-Erfahrung gewonnen. Noch vor der Corona-Krise spielte sie zuletzt im Vorprogramm von Dabu Fantastic . Momentan lebt sie (noch) nicht allein von der Musik: Sie singt und spricht Werbe-Trailer, macht diverse Jobs im Kommunikationsbereich.
Es kann aber gut sein, dass sich das bald ändert. Die Voraussetzungen, um durchzustarten, hat sie, unsere «SRF 3 Best Talent»-Monatssiegerin.