Was für ein herzergreifendes Bild das doch war, als der Prinz mit seiner Prinzessin galant übers Eis glitt, sie durch die Luft wirbelte und sicher wieder auffing. Bei jeder Pirouette drehte sich das Eiskunstlaufpaar Marika Kilius und Hansjürgen Bäumler nicht nur in die Gunst der Jury, sondern vor allem in die Herzen des Publikums.
Wir waren eher wie Geschwister.
In den Klatschspalten malte man sich bereits aus, wie es denn sein würde, wenn der Bayerische Beau seine Hessische Blondine vor den Traualtar führen würde. Daraus wurde leider nie etwas. Die beiden verstanden sich zwar blendend, aber eben rein platonisch.
Aus der Traum
Spätestens als Kilius dann den Sohn eines wohlhabenden Fabrikanten ehelichte – inklusive weisser Hochzeitskutsche und Brautkleid mit meterlanger Schleppe – waren alle Träume zerbrochen.
Auf dem Eis wird abgeräumt
Was ihre Karriere anbelangte, erfüllten die beiden jedochstets die Rolle des perfekten Traumpaars der 1960er-Jahre. Das begann schon an jenem 1. Februar 1959, als das noch sehr junge Eiskunstlaufpaar mit zitternden Knien in Davos bei der Europameisterschaft im Paartanz antrat. Damals holten sie sich den ersten EM-Titel von insgesamt sechs in Folge. 1963 klappte es auch mit dem ersten von insgesamt zwei Weltmeistertiteln. Einzig der grosse Traum vom Olympiagold blieb unerfüllt.
«Honeymoon in St. Tropez»
Dafür starteten beide sowohl gemeinsam, als auch einzeln eine Karriere im Showbusiness. Fortan traten sie in zahlreichen Eisrevuen wie «Holiday on Ice» auf. In Schlagern wie «Honeymoon in St. Tropez» und einigen Filmen wie «Das Grosse Glück» blieben sie ihrer Rolle des verliebten Paars ebenfalls treu.
Wir genossen einen Bekanntheitsgrad von 100%.
Während sich Kilius 1982 aus der Showbranche zurückzog und als Immobilienmaklerin grosse Sprünge machte, trat Bäumler weiterhin in Spielfilmen oder als TV-Moderator in Erscheinung. Während er heute mit seiner Frau Marina an der Côte d’Azur lebt, besitzt Kilius ein Haus in Zürich.