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Klubbb3 Märchenprinzen aus dem Giftschrank

Was genau unter Kitsch zu verstehen ist und was nicht, liegt immer im Auge des Betrachters. Wenn Klubbb3 Herz auf Schmerz reimen und die rote Sonne im Meer versinken lässt, polarisieren sie absichtlich. Da gehört schon ein wenig Mut dazu, der sich letztlich aber auszahlt.

Drei Männer am Mischpult im Tonstudio.
Legende: Hinter Erfolg steckt auch immer eine gute Idee und ein Marketing. Bei Klubbb3 ging alles auf. zvg/Facebook

Wenn man sich in der Welt des klassischen Schlagers umhört, läuft einem dabei so manch triefender Schmachtfetzen über den Weg. Früher wurde Kitsch halt regelrecht zelebriert – und was gestern funktionierte, kann heute nicht falsch sein. Gerade in der heutigen Zeit, wo alles poppig und cool klingen soll, darf ein bisschen Glitzerstaub doch nicht fehlen. Genau diese Überlegung machten sich Florian Silbereisen, Jan Smit und Christoff de Bolle 2015, als sie sich zu ihrem Projekt Klubbb3 zusammenschlossen.

Mut zum Kitsch

Sie wollten Klischees abfeiern und ihre Texte mit Wörtern wie «Märchenprinz» und «Abrakadabra» abfüllen – Wörter, die seit Jahren im Giftschrank der Schlagerkomponisten lagerten. Mit ihrem Wunsch wandten sich die drei an den Erfolgsproduzenten Uwe Busse und den Textschreiber Tobias Reiz.

Schon die erste Single «Romantische Männer» traf den Nagel auf den Kopf. Textzeilen wie «Wo ist der Typ, der dir endlich einen Stern vom Himmel holt und dich in seine Arme nimmt», erzeugten bei vielen einen Würgereflex und bei anderen tiefstes Entzücken. Die erste Reaktion der Plattenfirma war: «Entsetzlich!»

Im Trio noch erfolgreicher

Die Strategie ging dennoch auf. Wenn Klubbb3 mit Klischees spielen, tun sie das mit einem charmanten Augenzwinkern. Ihrer frechen Idee ist es zu verdanken, dass schon drei Top-Alben erschienen sind – und der nächste Tonträger soll noch dieses Jahr herauskommen.

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