Als sich Patrick 1999 öffentlich zu seiner Homosexualität bekannte, war das kein leichter Schritt. Die Gesellschaft war damals sexuellen Minderheiten gegenüber noch nicht so offen eingestellt wie heute. Gerade ein Volksmusik-Star wie Patrick hatte gefälligst hetero zu sein.
Als entsprechend furchtbar bezeichnet Patrick Lindner (60) rückblickend auch diesen Abschnitt seines Lebens. Durch sein Outing erlebte er zudem einen enormen finanziellen Schaden. Seine Alben fanden weniger Absatz. Einzig seinem Durchhaltewillen und seinen treuen Fans ist es zu verdanken, dass er sich heute wieder zu den Top-Stars der Branche zählen darf.
Coming-out vor der Mutter
Am härtesten sei für ihn aber das Coming-out vor seiner Mutter gewesen. Gross die Angst davor, abgewiesen zu werden, und umso überraschender hingegen ihre Reaktion: «Ich will, dass du glücklich bist!» Diese Worte berührten ihn so sehr, dass er sie auf seinem aktuellen Album «Ich feier die Zeit - Das Beste zum Jubiläum» in einem entsprechenden Lied verewigte.
Textzeilen wie: «Einmal wollte ich lieben ohne Angst, was ein anderer sagen kann – nur weil man aus der Reihe tanzt» gehen entsprechend unter die Haut.
Nahe am Leben
Ein Lied, das auch unseren Schlagerexperten Roger De Win beeindruckt. Für ihn geht die Message aber über Patricks persönliche Erfahrung hinaus. «Ich will, dass du glücklich bist» stellt für ihn generell die grenzenlose Liebe einer Mutter zu ihrem Kind dar. Ein Lied, das Selbstlosigkeit und Liebe vereint und damit eine Lebensphilosophie auf den Punkt bringt, die der Welt einfach gut tut. Kurzum: Ein Schlager, der nahe am Leben steht.