Es war 1919 als sie im solothurnischen Härkingen als Tochter eines Restaurantbesitzers und seiner Frau zur Welt kam. Am Stammtisch wurden jeweils abenteuerliche Geschichten erzählt, welche die kleine Elisabeth faszinierten. Lieber lauschte sie diesen Erzählungen, anstatt die Hausaufgaben zu erledigen. Fein säuberlich notierte sie sich danach das Gehörte in ihrem Tagebuch.
Auf der Suche nach Geschichten
Als Pfluger später Lehrerin wurde, nutzte sie ihr Netzwerk und fragte bei Kolleginnen und Kollegen in benachbarten Dörfern nach geeigneten Erzählerinnen und Erzählern. Die jeweiligen Dorfpfarrer waren ebenfalls eine gute Anlaufstelle.
Wurde sie fündig, hiess das jedoch nicht gleich, dass die jeweilige Person redegewandt oder gesprächig war. Oft musste sie mit Fingerspitzengefühl und Charme versuchen, etwas aus ihnen herauszukitzeln.
Elisabeth Pfluger war national bekannt, trat mit Sagen und Geschichten im Radio und Fernsehen auf und bewahrte einmaliges Kulturgut. Anfang Mai 2018 ist Elisabeth Pfluger im Alter von 98 Jahren verstorben.