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Mann mit auffälliger Frisur.
Legende: In Ueli Moosers Keller ruht Wysel Gyrs ehemalige Plattensammlung mit rund 30'000 Tonträgern. SRF

Ueli Mooser Die «Neue Volksmusik» ist nicht mehr schweizerisch

Mit strikten Regeln kann er nichts anfangen. Das merkt man Ueli Moser schon rein optisch an. Auch musikalisch mag er es gerne unkonventionell. Zur sogenannten innovativen, neuen Volksmusik hat er allerdings ein ambivalentes Verhältnis.

Der Pagenschnitt ist sein Markenzeichen – genauso gerne trägt er auch ab und zu eine kecke Melone oder knallbunte Hosenträger. Ueli Mooser tanzt damit definitiv aus der Reihe. Das wiederspiegelt sich auch in seiner Vorliebe für innovative Klänge. Umso mehr überrascht seine Haltung der neuen Volksmusik gegenüber. Mit Swissness habe das nur noch selten etwas zu tun. Generell bemerkt er vielmehr einen Wandel hin zur Weltmusik. Das einzig Schweizerische sei noch der Einsatz des Schwyzerörgelis.

Zwar schätzt Mooser die World Music sehr. Was ihn stört ist lediglich, dass man versucht Altbekanntes aus anderen Kulturen als neu zu vermarkten. Ein Novum sei wiederum, dass man heutzutage keine Angst davor habe, diese fremden Einflüsse zuzulassen.

Späte Liebe zur Volksmusik

Mit Volksmusik kam Mooser erst spät in Berührung. Bis er 20 Jahre alt war, schlug sein Herz vor allem für leichte Klassik, Jazz oder Unterhaltungsmusik. Diese Einflüsse übertrug er in sein späteres musikalisches Wirken. Daher gilt er als einer der fantasievollsten und innovativsten Vertreter der Schweizer Volksmusik.

Am 24. Januar 2019 konnte Ueli Mooser seinen 75. Geburtstag feiern. Pensioniert ist er daher schon längst – musikalisch allerdings immer noch sehr gefragt und aktiv. Komponieren will er nicht mehr. Dazu fehlen ihm die Ideen, meint er. Deshalb beschränkt er sich aufs Arrangieren – dies dann allerdings sehr intensiv, vor allem für die Hanneli-Musig und seine Tanzkapelle. Aufhören will er erst dann, wenn er merkt, dass ihm das Musizieren keine Freude mehr bereitet.

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