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Martina redet Liechtensteinerisch
Aus Verschiedenes vom 11.08.2017.
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Aktuell Zum Nationalfeiertag: 6 Fakten zum Fürstentum Liechtenstein

Am 15. August arbeiten? Für unsere Moderatorin Martina Gassner kein Thema – schliesslich feiert ihre Heimat, unser Nachbarland Liechtenstein, dann Geburtstag. Finde hier heraus, warum das Datum aber eigentlich falsch ist und wieso die Fürsten gar kein Liechtensteinerisch sprechen.

Das Datum

Perfekt wäre es doch gewesen, den Nationalfeiertag auf den 16. August, den Geburtstag des sogenannten «alten Fürsten» Franz Josef II aka. Franz Josef Maria Aloys Alfred Karl Johannes Heinrich Michael Georg Ignatius Benediktus Gerhardus Majella von und zu Liechtenstein, Herzog von Troppau und Jägerndorf, Graf zu Rietberg zu legen. Da aber einen Tag zuvor bereits Maria Himmelfahrt gefeiert und somit zwei Feiertage aufeinander folgen würden, wurde der Staatsfeiertag des Fürstentum Liechtenstein auf denselben Tag, also den 15. August geschoben.

Der Dialekt

Ja, die Liechtensteiner haben ihren eigenen Dialekt – oder besser gesagt drei Dialekte aufgeteilt auf gerade Mal 37'666 Einwohner. Unsere Martina erklärt, worin sie sich unterscheiden.

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3 Dialekte
aus Verschiedenes vom 11.08.2017.
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Die einzigen, die im Fürstentum aber kein Liechtensteinerisch sprechen, sind die Fürsten selbst. Diese reden noch immer wienerisch – ganz wie in alten Zeiten.

Die Nationalhymne

Wenn du dir das Nationallied der Liechtensteiner anhörst, wird dir die Melodie ziemlich sicher bekannt vorkommen. Kein Wunder, es ist nämlich dieselbe wie die des Vereinigten Königreichs. Und auch der Text ist geklaut. «Oben am deutschen Rhein» heisst das Original, dessen auf Deutschland verweisende Zeilen angepasst wurden. Dafür haben die Liechtensteiner eine eigen(willig)e Choreografie, wie dir das Video ab 1:30 zeigt:

Der Festakt

Bis vor ein paar Jahren versammelte man sich am Staatsfeiertag um 11 Uhr vor dem Schloss, wo Bischof Haas, Erzbischof des Erzbistums Vaduz, eine Messe abhielt. Nachdem man im Liechtenstein Überlegungen machte, die Kirche und den Staat zu trennen, zerstritt sich der Bischof mit der Fürstenfamilie und boykottiert das Fest seither.

Stattdessen gibt's heutzutage zu Beginn des Feiertags lediglich eine Ansprache des Erbprinzen zur Lage der Nation.

Apéro im Rosengarten
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Der Rosengarten

Jedes Jahr lädt der Fürst in seinem Garten zum Apéro ein, an dem die Liechtensteiner Bevölkerung die Möglichkeit hat, mit der Fürstenfamilie zu sprechen. Da die Gratis-Getränke und -Esswaren mittlerweile aber so viele Leute aus dem Ausland anziehen, gibt es 2017 das erste Mal Tickets ausschliesslich für die Liechtensteinischen Haushalte, ohne die einem kein Zutritt in den Rosengarten gewährt wird.

Das Motto des Staatsfeiertags 2017 lautet übrigens «Wer isch Liechtaschtaa?» Der Slogan soll zum Nachdenken anregen und die Frage stellen, wer und was Liechtenstein in seiner Ganzheit ausmacht. Es soll auch als Votum für die Integration von Minderheiten, Zugezogenen und Pendlern verstanden werden. Das sieht die Fürstenfamilie offenbar etwas anders.

Das Feuerwerk

Was wäre ein Staatsfest ohne ein gehöriges Feuerwerk. Auch der Fürst findet das ein Muss und greift dafür sogar in die eigene Tasche – 2014 kostete das Lichterspektakel rund 95'000 Franken, wie das Liechtensteiner Volksblatt berichtete. Dieses Jahr soll nach dem Feuerwerk - das heisst nachdem die Worte «Für Gott, Fürst und Vaterland» am Schloss leuchtet - auch noch ein musikalisches Feuerwerk abgeschossen werden: Bilderbuch sind der grosse Headliner vom Fürstenfest 2017.

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