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Schweizer Acts «Ich wünsche mir Frauen, die auf Erwartungen scheissen.»

Ein halbes Jahr nach der Veröffentlichung ihres Albums «Alien Angel Super Death» setzt die Zürcher Musikerin Verena von Horsten ihren musikalischen Seelen-Striptease auf Schweizer Konzertbühnen fort. Mittendrin gibt es einen Zwischenhalt im SRF-Virus-Studio.

Audio
Verena von Horsten: Studio Session & Interview
aus Verschiedenes vom 06.07.2016.
abspielen. Laufzeit 16 Minuten 51 Sekunden.

Verena von Horsten hat kein Problem mit Aussenseitertum. Im Gegenteil: sie zelebriert es konsequent. Und das kommt an.

Ihr neustes Album «Alien Angel Super Death» hat so manchem Rezipienten den Atem stocken lassen - mein Kollege D.M.I. sprach sogar vom aufwühlendsten und besten Album des Jahres. Als sie am diesjährigen m4music-Festival einen Zuschauer mit mangelnder Aufmerksamkeitsspanne zurechtweist, erntete sie dafür ebenfalls Applaus in den sozialen Medien.

Die Amerikaner haben die perfekte Redensart für die Zürcher Musikerin: «to take no prisoners». Oder auf Deutsch: Keine halben Sachen machen.

«Ich wünsche mir Frauen, die auf Erwartungen scheissen. Ich will, dass wir unsere eigenen Regeln machen», verkündete von Horsten jüngst im Rahmen des Gleichstellungstags der Schweizer Musikbranche. Verena von Horsten hat definitiv keinen Bock darauf zu Schweigen und keine Lust, unnötig Blätter vor den Mund zu nehmen.

Der persönliche Seelen-Striptease

Das war nicht immer so. Vor dreieinhalb Jahren nahm sich Verena von Horstens Bruder das Leben. Nach diesem Schicksalsschlag wollte sie zuerst «normal» weiterfunktionieren, erkrankte dann aber an einer Depression.

Aus diesem Tal suchte sie die Flucht nach Vorne und machte genau das, was SRF Virus-«Sick of Silence»-Tabubrecher Robin Rehmann allen ans Herzen legt: Auf keinen Fall schweigen, sondern darüber Reden.

Verena von Horsten hat gleich selbst dafür gesorgt, dass sie gehört wird. Mit ihrem musikalischen Seelen-Striptease «Alien Angel Super Death» setzt sie ihrem Bruder ein musikalischen Mahnmal. Zehn düstere, wuchtige Hymnen, die im Regal gleich neben Kate Bush oder Bat for Lashes einzuordnen sind und, eben, kein Blatt vor den Mund nehmen. Das Feuer in Verena von Horsten scheint wieder entfacht zu sein.

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