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Songs & Alben Ryan Adams covert ein ganzes Taylor Swift-Album - mit Erfolg!

Wenn Indie-Künstler Popsongs covern, dann ist das meistens zum Weghören. Aber wie heisst es doch so schön: Ausnahmen bestätigen die Regel. Singer/Songwriter Ryan Adams covert ein ganzes Album von Taylor Swift - und das Ergebnis kann sich mehr als hören lassen.

Irgendwann Anfang der 00er-Jahre hat sich ein seltsames Phänomen in die Musikwelt eingeschlichen: Indie-Bands covern Popsongs (oftmals mit leicht ironischem Unterton), um diese so für die Spiesser-Crowd zu «legitimieren».

So ganz nach dem Motto «Ich würde nie dazu stehen, dass ich Popsong «xyz» in Wirklichkeit geil finde... aber wenn er von Radiohead gecovert wird, dann ist alles okay!».

Nur: Macht es «...Baby One More Time» wirklich besser, wenn er von der Britpop-Band Travis gecovert wird? Nope. Anderes Beispiel: Was kann Indie-Held Ted Leo Kelly Clarksons quasi perfekten Power-Pop-Nummer «Since U Been Gone» hinzufügen? Nicht viel.

«1989»: Ein wunderbar ironiefreies Album

Grund genug, zuerst einmal skeptisch zu sein, wenn Alt-Country-Koryphäe Ryan Adams jetzt plötzlich ein ganzes - und nebenbei: ziemlich gutes - Album von Pop-Königin Taylor Swift covert.

Umso erstaunlicher also, dass das Experiment «1989» für Ryan Adams voll und ganz aufgeht. Das hat vor allem zwei Gründe.

Erstens: Ryan Adams geht die ganze Sache total ironiefrei an. Man merkt bei jedem Song, dass Adams offensichtlich grosser Fan von Taylor Swift ist. Das ganze Projekt ist für ihn eine 100%-ernstgemeinte Würdigung an Swifts Songwriting-Künste.

Zweitens: Adams' Cover-Formel, mit welcher er einen Song nimmt und diesen auf fast schon chirurigsche Weise bis auf ein Minimum reduziert (siehe auch: «Wonderwall»), funktioniert auch hier. Aus einer opulent produzierten Überhymne wie «Shake it Off» macht Adams kurzerhand eine langsame Nummer für Melancholiker - und das passt wunderbar.

Ist die «1989»-Version von Ryan Adams unter dem Strich besser als die Originalversion von Taylor Swift? Nein, ist sie nicht. Trotzdem: Ryan Adams beweist mit diesem Experiment, dass es für Acts aus dem Indie-Kosmos durchaus möglich ist, Pophymnen zu covern, ohne sich dabei zu blamieren.

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