Ein fleissiger Taugenichts, aufgewachsen in einer Dienstbotenwohnung im Schloss Schönbrunn, wird später in die Welt hinaus ziehen und dann am Gardasee nach Hause und schliesslich auch bei sich selber ankommen.
In dieser burlesken Geschichte, die von vielen schrägen Vögeln bevölkert ist, hat der begnadete Fabulierer André Heller eigene Erfahrungen und Begegnungen literarisch verarbeitet. «Es war so eine Art Wurzelziehen aus dem, was mich beeindruckt hat in meinem Leben – sei es, weil es besonders gelungen oder besonders missglückt war», sagt er im Gespräch mit Luzia Stettler.
Der Roman hält aber auch Österreich einen kritischen Spiegel vor und lässt die Nachkriegszeit in Wien nochmals aufleben. Es sei kein Buch, das Dunkles ausspart oder irgend eine Idylle beschwört, betont André Heller: «Aber es war für mich sehr wichtig gewesen, dass mitten im Schrecklichsten dann plötzlich wieder ein vor Lachen berstender Augenblick sein kann».
Buchhinweis:
André Heller. Das Buch vom Süden. Zsolnay, 2016.