Jean-Luc Benoziglio, geboren 1941 in Monthey/Wallis, lebt seit 1967 in Paris und hat dort im renommierten Hause Le Seuil 13 beachtete Romane publiziert. In der Schweiz ist der Autor noch immer unterschätzt.
In «Das Losungswort» macht Benoziglio die Abschweifung der mündlichen Rede zur literarischen Kunstform. Er mischt mit schwarzem Humor und sprachspielerischer Anarchie zahlreiche Stimmen.
Doch dem Leser vergeht das Lachen bald, denn aus dem munteren Geplauder der Figuren schält sich ein Jahrhundertthema: Die Ausgrenzung, die Stigmatisierung, die Verfolgung.
Es ist Benoziglios Reflexion über den Holocaust und die Identitätskonflikte der Überlebenden sowie ihrer Kinder. Auch die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg lässt ihm keine Ruhe.
Melinda Nadj Abonji und Beat Mazenauer diskutieren das Werk im Gespräch mit Felix Schneider.