Die Menschen leben in gläsernen Hochhäusern. Ihr Leben wird bestimmt durch die Vorgaben des Computers: Die Menschen müssen sich ihnen unterwerfen und dadurch ihre Arbeitsleistung, ihr Aussehen und ihre körperliche Fitness optimieren.
Hinter den Algorithmen verbergen sich ökonomische Interessen: Jeder Mensch soll ein Maximum an Output liefern. Wer leistet, wird mit Punkten belohnt. Wer versagt, wird bestraft – und im schlimmsten Fall in die Peripherien ausgeschafft: in die lebensfeindliche und perspektivlose Region ausserhalb der Stadt.
In der gläsernen Stadt läuft jedoch nicht alles nach Plan. Es gibt Menschen, die sich das Mensch-Sein bei aller technischen Durchdringung des Alltags nicht gänzlich abtrainieren lassen.
Julia von Lucadou erzählt im Gespräch mit Felix Münger, dass die scheinbar ungehemmte Digitalisierung unserer Gesellschaft sie zum Schreiben dieses düsteren Romans bewegt habe. Und sie plädiert für gesetzliche Vorgaben: Sie sollen verhindern, dass die Welt so wird, wie sie sie in ihrem Buch beschreibt.
Buchhinweis:
Julia von Lucadou. Die Hochhausspringerin. Hanser Berlin, 2018.
«Die Hochhausspringerin» von Julia von Lucadou
Eine dystopische Stadt der Zukunft, in der die Menschen von Algorithmen kontrolliert werden und keine Freiheit mehr haben – vor dieser Kulisse spielt der Debütroman «Die Hochhausspringerin» der deutschen Autorin Julia von Lucadou. Er ist für den Schweizer Buchpreis nominiert.
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