Die in Rom lebende Autorin Christina Viragh ist in den letzten Jahren vor allem als vielfach gefeierte Übersetzerin von Werken der grossen Ungarn Imre Kertész, Sándor Márai und Péter Nádas in Erscheinung getreten, hat sich daneben aber auch selber als Schriftstellerin einen Namen gemacht. 12 Jahre nach «Im April» ist nun wieder ein Roman von ihr erschienen: «Eine dieser Nächte», 500 Seiten stark. Das Buch geht von einem Alptraum aus: Auf einem Langstreckenflug von Bangkok nach Zürich kommen die Schriftstellerin Emma und andere Passagiere ausgerechnet neben einem lauten, feisten, dauernd mit einem Whisky bewaffneten Amerikaner zu sitzen, der sie mit seinen Stories vollquatscht. Wohl oder übel akzeptieren sie die Situation und lassen sich von Big Bill eine Geschichte nach der andern erzählen – Stories aus seinem verpfuschten Leben. Und Big Bills Sitznachbarn realisieren mit der Zeit, dass die Geschichten mehr mit ihrem eigenen Leben zu tun haben, als ihnen lieb ist. Ein fulminantes Epos zwischen Komik und Tragik, voller Erzählungen, die einen allmählich mitreissen wie Treibsand (wovon eine Story handelt).
Buchhinweis:
Christina Viragh. Eine dieser Nächte. Dörlemann, 2018.
«Eine dieser Nächte» von Christina Viragh
Die ungarisch-schweizerische Autorin und Übersetzerin Christina Viragh schildert in «Eine dieser Nächte» einen Langstreckenflug, der schon vor dem Start ein Alptraum ist. Ein fulminanter Roman, der uns allen Turbulenzen zwischen Komik und Tragik aussetzt und die Macht des Erzählens zeigt.
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