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In Reihn und Glied sind die Wildpflanzen im Alpinen Museum in Bern gezähmt. Unter anderem als Sirup, Likör, Kompott oder Tee.
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Was die wilde Natur für den Teller hergibt

Die Ausstellung «Wilde Küche» im Alpinen Museum in Bern ist eigentlich eine riesige Vorratskammer wie aus Grossmutters Zeiten. Wildpflanzen eingelegt, eingemacht, zu Sirup oder Wein verarbeitet, getrocknet oder als Gelée, man staunt, was man auf welche Weise alles aus der Natur essen kann.

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Für die Biologin und Botanikerin Yvonne Künzi ist die Ausstellung ein wahrer Schatz an Kräutern und Pflanzen in allen möglichen Farben in allen möglichen Vorratsgläsern.

Der vielfältige Löwenzahn
Yvonne Künzi macht beispielsweise selber Löwenzahn-Gelée. In der Ausstellung leuchtet er wie ein dickflüssiger dunkelgelber Honig in einem Konfiglas. «Da werden die gelben Blüten des Löwenzahns im Zuckerwasser ausgekocht. Das gibt dann etwas wie eine Melasse, mit einem sehr speziellen Geschmack nach Löwenzahn.» Den Löwenzahn sieht man ein paar Mal in der Ausstellung. Fein gehäckselt, wie zerkleinerte Äste sehen die getrockneten Wurzeln aus, aus denen Kaffee gekocht werden kann. «Ähnlich wie die Wurzeln der Zichorie, aus der man auch Kaffee gemacht hat, hat man in Kriegs- und Krisenzeiten zu diesen Ersatzprodukten gegriffen.» Der gute alte Chicorée von dem die Grosseltern gerne erzählt haben. Die Blüte essen wir heute noch als Salat.

Wer selber Wildpflanzen suchen will
Wer Lust hat, selber man im Garten oder auf einem Spaziergang Ausschau nach Wildpflanzen zu halten, denen empfiehlt Yvonne Künzi mit etwas Bekanntem anzufangen: Zum Beispiel mit der Brennnessel. «Wichtig ist auch, dass man nicht gleich die ganze Population pflückt, sondern genug stehen lässt. Schadhafte Blätter, die man zu Hause sowieso wegrüsten würde, lässt man am besten am Stängel.»

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