Pater Bösiger hatte keine Mühe nach Belarus, wie Weissrussland auch genannt wird, auszuwandern. Vielmehr hat ihm die Sprache Mühe bereitet. Zwei Jahre hat er gebraucht, bis er sich einigermassen verständigen konnte. Zur schwierigen Sprache, dem Russischen, kam schliesslich auch noch die Kyrillische Schrift dazu, wie der gebürtige Gomiswalder sagt.
In den 17 Jahren, die Pater Bösiger schon in Minsk lebt, hat sich das Land gewandelt. Häuser sind renoviert worden, die Wirtschaft habe Fortschritte gemacht, wie er sagt. Und trotzdem ist die Not gross. Wer Sozialhilfe bezieht, schämt sich dafür. Und das Geld, das der Staat zur Unterstützung zahlt, reicht bei weitem nicht aus. Deshalb komme die Aktion «2xWeihnachten», so ist er überzeugt, gerade recht.
Nach der Auslandschweizerstatistik 2011 sind zehn Schweizer in Weissrussland gemeldet. Pater Bösiger kennt sie fast alle, dies auch deshalb, weil er sie immer am 1. August für eine Nationalfeiertagsparty in seinen Garten einlädt. Letzthin hat er aber einen neuen Auslandschweizer, der seit vier Jahren in Belarus lebt, kennen gelernt. Am 26. Dezember wird er ihn in auch gleich in «seiner Kirche» trauen.