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Ueli Dubach vor dem Dorfcafé, das er zwecks Pflege des Soziallebens jeden zweiten Morgen besucht.
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Ueli Dubach: Geselliger Einsiedler in Finnland

Inmitten der Natur lebt Ueli Dubach in einem Holzhaus am See, umgeben von Tannen und Birken. Im Winter schlägt er Holz für seinen Ofen, im Sommer sammelt er Pilze, Heidelbeeren, Himbeeren und Erdbeeren. «Davon hat's hier tonnenweise!», schwärmt der Auswanderer.

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Der 62-jährige Aarberger lebt seit zwei Jahren in Finnland und geniesst die Gemächlichkeit seines neuen Lebens. «Ich hatte plötzlich genug von Stress, Umsatz und Rendite», erzählt er. Im Strassenverkehr zum Beispiel laufe es drastisch anders als in der Schweiz, die Finnen seien mit einer unglaublichen Ruhe unterwegs.

Ueli Dubach lebt allein, der nächste Nachbar ist einen halben Kilometer entfernt. Weil die Finnen eher verschlossene Leute sind, hat er von Anfang an viel dafür getan, sich in die Dorfgemeinschaft von Rautajärvi zu integrieren. «Ich habe mir gesagt, wenn irgendwo etwas los ist, dann gehe ich hin!» Er hilft mit beim Anlegen der Langlaufloipe mit dem Motorschlitten und beim Bauen der Eisbahn, kocht und grilliert am Dorffest im Sommer, geht an den Karaoke- und Tanz-Abend und hat sich sogar in den Dorf-Gemeinderat wählen lassen.

Es brauchte einen grossen Einsatz seinerseits, bis er schon nur gegrüsst wurde, bekennt Ueli Dubach. «Und wenn die Händler in der Markthalle merken, dass du Ausländer bist, dann ist keiner mehr interessiert daran, dir einen Fisch zu verkaufen».

Inzwischen hat er viele Freunde gefunden und könnte sich nicht vorstellen, wieder in die Schweiz zurückzukehren. Er frönt seiner Leidenschaft, dem Kochen, liest viel, umsorgt die Gäste in seinem kleinen Bed & Breakfast und freut sich an der Natur. «Hier bin ich nie mehr gestresst!»

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