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Benjamin Britten
Reuters
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Benjamin Britten: War Requiem

«Mein Thema ist der Krieg und das Leid des Krieges. Die Poesie liegt im Mitleid alles was ein Dichter heute tun kann, ist warnen.» - Worte des englischen Schriftstellers Wilfred Owen, der, gerade mal 25jährig, eine Woche vor Ende des ersten Weltkriegs gefallen war.

Benjamin Britten, selbst zeitlebens ein bekennender Pazifist, stellt sie der Partitur seines «War Requiem» voran und unterstreicht damit seine Überzeugung, dass Kunst im Bewusstsein der Menschen etwas bewirken und nicht nur rein ästhetische Ziele verfolgen soll.

Brittens Auftrag: Zur feierlichen Wiedereröffnung der Kathedrale von Coventry, die bei einem Bombenangriff im zweiten Weltkrieg zerstört worden war, soll er ein Oratorium komponieren. Er entscheidet sich für ein Requiem und verbindet darin die eindrücklichen Kriegsgedichte von Wilfred Owen mit dem lateinischen liturgischen Text.

Dem gross besetzten Orchester stellt er ein Kammerensemble gegenüber, das nur die Gedichte begleitet. Als symbolisches Element für die Uraufführung plant er zudem, die Solopartien von Sängern aus drei ehemals verfeindeten Nationen singen zu lassen: neben dem deutschen Bariton Dietrich Fischer-Dieskau sollen der englische Tenor Peter Pears (sein Partner) und die russische Sopranistin Galina Wischnewskaja auftreten. Letztere darf jedoch für die Uraufführung nicht aus der Sowjetunion ausreisen, singt aber bei der Ersteinspielung dann mit.

Die Uraufführung am 30. Mai 1962 wird ein riesiger Erfolg. Noch heute, nach über 50 Jahren, hat das Werk nichts an Aktualität eingebüsst und geht einem bei jedem Anhören tief unter die Haut.

2013, zu Brittens 100. Geburtstag, sind denn auch viele Neueinspielungen des «War Requiems» entstanden. Eva Oertle diskutiert mit dem Musikwissenschaftler Roman Brotbeck und dem Sänger René Perler über die unterschiedlichen Aufnahmen.

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