Was nur in Händel gefahren ist? Er, der sonst doch eine gute Nase für wirksame Bibelstoffe hat, stellt in seinem zweitletzten Oratorium die Märtyrerin Theodora in den Mittelpunkt, die lieber in den Tod geht als heidnischen Göttern zu huldigen.
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Für ihre Weigerung drohen ihr die Römer mit Massenvergewaltigung. So weit kommt es dann zwar nicht, aber der Tod ist ihr sicher.
Dramatisch ist sie schon, die Geschichte der schönen Christin. Aber genau darauf verzichtet Händel. Hier interessiert ihn nur der innere Konflikt. Und dafür findet er über zwei Stunden lang die innigsten und schmerzvoll-süssesten Klänge. Theodora war bei der Uraufführung in London ein totaler Flop.
Die Aufnahmen heute belegen, dass man sich damals geirrt hatte. Gabriela Kaegi diskutiert mit Marco Castellini und Meret Lüthi.