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SRF / Sébastien Thibault
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Joseph Haydn: Streichquartett g-Moll Hob. III:33 (op. 20 Nr. 3)

1772 komponiert Joseph Haydn eine Serie von sechs Streichquartetten, die zwei Jahre später in Paris veröffentlicht werden, die Streichquartette op. 20. Diese sogenannten «Sonnenquartette» sind die Stücke, mit denen Haydns internationaler Ruhm als Quartett-Komponist seinen Anfang nimmt.

Die Bedeutung dieser Quartett-Sammlung erkennen die Zeitgenossen sehr früh. Sie sind vor allem bei den Musikeingeweihten ein Erfolg. Haydn komponiert ausgesprochen brillant! Für die feine Gesellschaft hingegen mag das etwas anders gewesen sein.
«Divertimento» hat Haydn zwar noch als Titel auf sein Manuskript hingeschrieben, doch einfach unterhaltende Musik war das nicht mehr. Die Quartette sind komplex, das Publikum musste sich anstrengen beim Zuhören und sich richtig konzentrieren, um all die musikalischen Feinheiten wahrzunehmen.
Und auch die Gefühlshaushalte sind nicht unbedingt auf Entspannung angelegt. Zumindest nicht beim dritten Quartett in g-Moll, das auffallend leidenschaftlich, ja aufgewühlt daherkommt und ziemlich schroff sein kann. Ob da die feinen Damen nicht ihre Röcke gerafft und die Stirn gerunzelt haben? Und wie gehen Interpretinnen und Interpreten von heute mit dieser Emotionalität um, im Kontext der Wiener Klassik?
Es diskutieren die Geigerin Monika Baer und der Cellist und Dirigent Matthias Kuhn, Gastgeber ist Norbert Graf.

Erstausstrahlung: 29.05.17

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