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Neue Gewalt in Nahost
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Neue Gewalt in Nahost

Kurz vor Ende der Waffenruhe für den Gazastreifen ist es erneut zu Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern gekommen.

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Das Uno-Kriegsverbrechertribunal hat den führenden Militär Theoneste Bagosora weggen des Völkermords in Rwanda zu lebenslanger Haft verurteilt.

An den Schweizer Schulen soll der Musikunterricht besser werden, fordert eine Volksinitiative.

Einer Amerikanerin wurde als erster Mensch der Welt ein fast komplettes Gesicht transplantiert.

Einzelne Beiträge

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Keine Waffenruhe für Gaza

Laufzeit 2 Minuten 31 Sekunden. , Iren Meier

Kurz vor Ende der Waffenruhe für den Gazastreifen ist es wieder zu Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern gekommen. Hamas hat den Waffenstillstand offiziell für beendet erklärt.

Gewalt und Gegengewalt
Beide Seiten machen sich gegenseitig für das Scheitern der Waffenruhe verantwortlich. Im Süden Israels schlugen am Donnerstag erneut Raketen aus dem Palästinensergebiet ein. Die Geschosse haben laut der israelischen Armee keine Verletzten gefordert und auch keine Schäden angerichtet.

Erst am Vortag waren 20 Raketen aus dem Gasastreifen auf Israel abgefeuert worden, von denen eine zwei Menschen in der Stadt Sderot verletzte. Die israelische Luftwaffe reagierte in der Nacht mit einem Angriff, wobei nach palästinensischen Angaben ein Mann getötet wurde.

Verheerende humanitäre Lage
Die Uno musste die Lebensmittelversorgung von Hunderttausenden Palästinensern im Gazastreifen erneut vorübergehend einstellen. Als Grund gab das Uno-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge (UNRWA) die Folgen der israelischen Blockade an. Nachdem Israel alle Grenzübergänge geschlossen habe, könnten nicht mehr ausreichend humanitäre Hilfsgüter sowie Treibstoff in den Gazastreifen gebracht werden. Die Vorräte an Mehl seien beispielsweise aufgebraucht.

Schlechte Chancen für neue Waffenruhe
Die Palästinenser-Organisation Hamas schloss eine neue Waffenruhe aus, während Israel mit einer Grossoffensive im Gazastreifen drohte. Die zwischen Israel und der Hamas-Führung im Gazastreifen vereinbarte sechsmonatige Waffenruhe wird morgen Freitag zu Ende gehen.

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Lebenslänglich für Rwandas Völkermörder

Laufzeit 4 Minuten 31 Sekunden. , Casper Selg

14 Jahre nach dem Völkermord in Rwanda mit mindestens 800 000 Toten hat das Uno-Kriegsverbrechertribunal den führenden Militär Theoneste Bagosora als Hauptfigur zu lebenslanger Haft verurteilt.

Zwei weitere Personen verurteilt
Neben dem 67-jährigen Bagosora, dem einst starken Mann im rwandischen Verteidigungsministerium, erhielten zwei weitere Offiziere wegen ihrer Rolle bei den Gräueltaten 1994 lebenslänglich.

Schlüsselfigur des Völkermords
«Oberst Apokalypse», so Bagosoras Beiname, gilt als Drahtzieher des Völkermords. Das Tribunal in Tansania befand ihn sowie Major Aloys Ntabakuze und Oberst Anatole Nsengiyumva des Völkermordes, der Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen für schuldig. Ein ebenfalls angeklagter General, Gratien Kabiligi, wurde freigesprochen.

20 Jahre für Zigiranyirazo
Das Uno-Gericht verurteilte zudem Protais Zigiranyirazo zu 20 Jahren Gefängnis. Dem auch als «Monsieur Z» bekannten Geschäftsmann wurde vorgeworfen, als Angehöriger einer kleinen Hutu-Elite die Auslöschung der Tutsi-Minderheit mitgeplant zu haben.

800 000 Menschen abgeschlachtet
1994 hatten Hutu-Milizen hunderttausende Menschen, meist Angehörige der Tutsi-Minderheit sowie gemässigte Hutu, niedergemetzelt. Bislang hat das Uno-Tribunal, das 1996 eingerichtet worden war, 33 Angeklagte verurteilt, sechs wurden freigesprochen.

Attentat auf Präsidenten war Auslöser
Auslöser der rund 100 Tage andauernden Gewalttaten in dem afrikanischen Land war ein Attentat auf den damaligen Präsidenten Juvenal Habyarimana, dessen Flugzeug am 6. April 1994 beim Landeanflug auf Kigali von einer Rakete abgeschossen worden war.

Die Organisation Hirondelle verfolgt die Aufarbeitung dieses Völkermordes, die Prozesse des Internationalen Strafgerichtshofes im tansanischen Arusha. Die Frage an Pierre Briand, Leiter von Hirondelle in Arusha: Wer ist Theoneste Bagosora?

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Amerikanerin bekommt neues Gesicht

Laufzeit 4 Minuten 9 Sekunden. , Casper Selg

Einer Amerikanerin wurde als erster Mensch der Welt ein fast komplettes Gesicht transplantiert. In einer bisher einmaligen Operation wurde der Patientin ein neues Gesicht geschenkt.

Gesicht einer anderen Frau
Ein Ärzteteam der Cleveland Clinic in den USA hat 80 Prozent des Gewebes ersetzt, neben der Haut auch Knochen, Muskeln, Nerven, Blutgefässe und sogar einige Zähne. Das ist die bisher umfassendste Gesichtstransplantation der Welt. Die Prozedur dauerte 22 Stunden.

Frau ohne Gesicht
Die Frau hatte keine Nase und keinen Gaumen, sie konnte nicht essen und nur durch ein Loch in der Luftröhre atmen. Sie war so entstellt, dass die Kinder auf der Strasse schreiend vor ihr wegliefen.

Wer die Frau ist und von welcher Toten das Gesicht stammt, darüber bewahrten die Ärzte Stillschweigen. Zum Schutz der Beteiligten gebe es keine Informationen über die Patientin und die Spenderin sowie ihre Familien, hiess es in der Klinik.

Mimik entwickeln
Innerhalb der nächsten sechs Monate soll das Gefühl wieder in ihr Gesicht zurückkehren, im Laufe der Zeit soll sie wieder essen und sprechen, normal atmen, lächeln und lachen können. Allerdings muss sie den Rest ihres Lebens Medikamente einnehmen, um die Abstossung des Fremdgewebes zu verhindern.

Pietro Giovanoli lehrt wiederherstellende Chirurgie an der Universität Zürich, er leitet auch die Klinik für wiederherstellende Chirurgie. Die Frage an ihn: Was geschieht bei einer solchen Transplantation?

Gespielte Musik

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