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Die Affen und der Joghurt – eine grosse Liebe
Aus Einstein vom 20.12.2012.
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Einstein Online Tag 10: Abschied von den neuen Freunden

Die Lehrzeit ist um; es ist Nicole Ulrichs letzter Tag bei der Schimpansenfamilie im Zolli Basel. Zum Abschied füttert sie die Affen noch einmal mit ihrem Leibgericht, für das sie fast alles tun würden: Joghurt. Der Abschied fällt schwer.

Auch heute sind die Schimpansen wieder recht unruhig. So empfinde ich das zumindest. Tierpfleger Stephan Lopez sagt aber, dass das im Vergleich zu vor ein paar Jahren gar nichts sei. Er wird es wohl wissen; schliesslich arbeitet er schon seit 25 Jahren mit den Affen zusammen. Als wir das Gehege, wie jeden Morgen, fertig geputzt und die Schimpansen ihr Zuhause wieder für sich hatten, war es tatsächlich auch mit der Stimmung wieder besser. Ob das Joghurt dazu beigetragen hat?

Joghurt lieben die Schimpansen nämlich heiss und innig. Regelmässig fülle ich es in einen Plexiglas-Kasten, der an der Gehege-Wand befestigt ist. Die Schimpansen versuchen dann, möglichst viel davon zu ergattern. Da der Kasten aber nur kleine Löcher hat, müssen sie Hilfsmittel verwenden, um an die Köstlichkeit zu gelangen. Sie suchen also ein geeignetes Stöckchen, um das Joghurt damit aus der Box in ihr Maul zu schaufeln.

Damit ich einmal hautnah miterleben kann, wie das aussieht, habe ich heute eine kleine Kamera im Kasten montiert. Etwas irritiert waren die Schimpansen schon von dem rotblinkenden, komischen Ding. Allerdings mögen sie Joghurt wirklich so gerne, dass sie sich beim Essen nicht davon stören liessen.

Die Schimpansen im Basler Zolli sind mir nach meinem Einsatz richtig ans Herz gewachsen. Auch wenn ich sie nicht streicheln oder mit ihnen spielen konnte, kenne ich inzwischen jede und jeden in der Gruppe. Es sind eben nicht einfach Affen, sondern Individuen, die uns Menschen (erschreckend) ähnlich sind. Ich bin überzeugt, auch sie wissen genau, wer ich bin. Und Stephan bestätigte mir, dass die Schimpansen mich auch in zehn Jahren noch wiedererkennen werden. Schliesslich war ich zwei Wochen lang bei ihnen im Wohnzimmer – … und das hoffentlich nicht zum letzten Mal!

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