Jede vierte von Armut betroffene Person im Kanton Bern, scheut den Gang aufs Sozialamt. Eine Studie der Berner Fachhochschule kommt zum Schluss, dass viele Anspruchsberechtigte nicht wissen, dass sie Sozialhilfegelder zu Gute hätten. Darunter auffallend viele «working poor», Personen, die trotz Erwerbstätigkeit unter dem Existenzminimum leben.
Der weitaus grösste Teil der Anspruchsberechtigten, die den Gang aufs Sozialamt meiden, tun dies aus Scham. Je ländlicher und kleiner die Gemeinde, desto weniger Personen unternehmen diesen Schritt. Dies besagt die Studie von Oliver Hümbelin, Soziologe an der Berner Fachhochschule BFH.
Im «Forum» diskutieren Hörer und Gäste Fragen rund um die Sozialhilfe. Was ist Ihre Meinung? Schreiben Sie unten ins Kommentarfeld. Ihr Beitrag fliesst in die Livesendung am Donnstagabend um 20 Uhr auf Radio SRF 1 ein.
Verzichtet man aus Scham auf Sozialhilfe? Zeugt es von Eigenverantwortung, wenn man sich nicht beim Sozialamt meldet? Sind Gemeinden insgeheim froh, müssen sie nicht allen, die Anspruch hätten, Sozialgeld bezahlen?
Gäste:
- Jörg Kündig, Gemeindepräsident Gossau Kanton ZH
- Dorothee Guggisberg, Geschäftsführerin SKOS, Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe
- Brigitte Beck, Schreinerin, bezieht Sozialhilfe
- Alex Baur, Redaktor Weltwoche
Hörerfrage: Ist Sozialhilfe beziehen eine Schande? Schreiben Sie Ihre Meinung ins Kommentarfeld.