Erinnerungsbilder aus seiner Schulzeit drängen in sein Bewusstsein. Katholisches Eliteinternat, Fotoshooting im Umkleideraum, im Park, Berührungen? Er war sicherlich nie Opfer von sexuellem Missbrauch. Oder doch? Er sucht Kontakt zu drei Klassenkameraden. Einer von ihnen könnte der Absender des Fotos sein.
Seine Suche nach Antworten entwickelt sich zu einem komplexen, bedrängenden Psychokrimi, einem Kampf um Recht und Unrecht, um die Deutungshoheit über die eigene Vergangenheit, das eigene Leben.
«Wo beginnt der Übergriff? Ab wann werden Leben womöglich traumatisiert? Das ist auch von Mensch zu Mensch verschieden: Was dem einen ein Witz, ist dem anderen ein Trauma.»
Mit diesen Worten beschreibt Autor Thomas Melle den hochempfindlichen Themenkreis, den sein 2016 entstandenes Theaterstück behandelt. Melle entwickelte seinen fiktiven Stoff vor der Folie der 2010 aufgedeckten sexuellen Missbräuche und Misshandlungen am Bonner Aloisiuskolleg, an dem er selbst Schüler war.
Mit: Max von Pufendorf (Jesko), Nico Holonics (Malte), Sebastian Blomberg (Johannes), Oliver Urbanski (Konstantin), Eva Meckbach (Bettina), Cristin König (Lehrerin), Deborah Kaufmann (Sandra) sowie Friedhelm Ptok, Maria Hartmann und Wilfried Hochholdinger
Musik: Hans Platzgumer - Tontechnik: Thomas Monnerjahn und Sonja Rebel - Hörspielfassung und Regie: Steffen Moratz - Produktion: DLR/NDR 2017 - Dauer: 79'