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Ntando Cele in der Rolle des Lukullus
Legende: Ntando Cele in der Rolle des Lukullus Janosch Abel
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Premiere: «Lukullus» von Bertolt Brecht und Digitalbühne Zürich (400asa)

Bertolt Brechts Hörspiel «Das Verhör des Lukullus» aus dem Jahre 1939 war eine versteckte Kritik an Hitler. Urgesendet wurde es 1940 im Radio Beromünster. 78 Jahre später zeigt die Digitalbühne Zürich (400asa) in ihrem Hörspiel «Lukullus», dass Brechts Text nichts an Aktualität eingebüsst hat.

Bertolt Brecht schrieb im Herbst 1939 kurz nach Kriegsausbruch das Hörspiel «Das Verhör des Lukullus» im schwedischen Exil. Das Hörspiel beginnt mit dem Grabeszug des gefallenen römischen Feldherren Lukullus. Der unerbittliche Kriegsherr, dessen Eroberungszüge zahlreiche Menschenleben forderte, muss sich im Reich der Toten, vor dem Gericht der Unterwelt, verantworten. Lukullus rechtfertigt seine Taten damit, dass er zum Wohle Roms gehandelt habe.

Radio Beromünster sendete das Brecht-Hörspiel (Regie Ernst Bringolf) erstmals im Mai 1940. Eine mutige Entscheidung des Schweizer Radiosenders, denn Brechts Stück konnte durchaus als Hitler-Kritik interpretiert werden. Beinahe 80 Jahre nach der Ausstrahlung des Hörspiels im Radio Beromünster setzt sich die Digitalbühne Zürich (400asa) mit «Das Verhör des Lukullus» und dessen Entstehungsgeschichte auseinander. In ihrem neuen Hörspiel «Lukullus» zeigt die Gruppe auf, dass Brechts Text auch heute noch nichts an Aktualität verloren hat. Denn Gewaltherrscher – die ihre Macht ausleben in einer Mischung von kalter Strategie und willkürlich wirkendem Wahnsinn – gab es nicht nur im römischen Reich oder im zweiten Weltkrieg.

Die Digitalbühne (400asa) arrangiert Brechts Text in Zeiten von medialer Selbstinszenierung und Fake News neu. Entstanden ist eine Spurensuche und eine Versuchsanordnung, die vom Römischen Reich über den Zweiten Weltkrieg bis ins heute ans WEF in Davos führen.

Mit: Ntando Cele, Gina D'Orio, Wanda Wylowa, Philippe Graber, Luc Müller, Samuel Schwarz, Ted Gaier, Gotta Depri, Hauke Heumann, Franck Edmond Yao alias Gadoukou la Star, Cymbeline Schwarz

Bearbeitung: Samuel Schwarz, Ted Gaier, Raphael Urweider - Musik: Michael Sauter, Ted Gaier, Gina D'Orio, Paul Dessau - Auszüge aus der Oper «Die Verurteilung des Lukullus» - Konzertsong: Reverend Beatman, Ntando Cele - Sounddesign: Michael Sauter

Historische Beratung: Werner Wüthrich, Jürgen Müller - Regie: Samuel Schwarz - Tontechnik SRF: Björn Müller, Roland Fatzer

Produktion: SRF 2018 und Digitalbühne Zürich (400asa), in Zusammenarbeit mit Radio RaBe, gefördert von der SRKS (Stiftung für Radio und Kultur Schweiz) - Dauer: 49'

Das Hörspiel steht bis am 1.12.2019 als Download zur Verfügung.

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