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«Zunder» heisst auf Englisch «Tinder» und ist damit nicht zufällig der Name der bekanntesten mobilen Dating-App.
@Nora Gomringer
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Premiere: «multiple» von Nora Gomringer und Philipp Scholz

«Das brennt wie Zunder!» Als hätte etwas nur darauf gewartet, in Flammen aufzugehen. «Zunder» heisst auf Englisch «Tinder» und ist damit nicht zufällig der Name der bekanntesten mobilen Dating-App. Und wenn die Lust einmal angefacht ist, kann sie lodern und uns auch verbrennen.

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Wie beginnt Verführung und was kann «Tinder» für den ständig arbeitenden, vielreisenden Menschen tun? Nichts ist so erotisch wie das Unerreichte: die Erwartung des zu Geschehenden, eine beschriebene Handlung, ein gehauchtes Versprechen. Die grösste Erotik liegt oft in der Phantasie und im Falle von «multiple» wird die allein über das Ohr gereizt. Versatzstücke klassischer Lyrik, sogar Luthers Zitate zur Ehe mit «Herrn Käthe» helfen «Ihr» und «Ihm», Worte für die Lücken zu finden, die sich zwischen Berührungen der Zeilen im Chat und der Fingerspitzen auftun.

Autorin und Bachmann-Preisträgerin Nora Gomringer sorgt für den Text, während Jazz-Drummer Philipp Scholz eine halbstündige musikalische Komposition entwickelt, deren Rhythmus treibt, «teased» und dieses Stück sexy macht. Beide Künstler entwickeln Arbeiten u.a. im Rahmen ihres Projekts «Lauscheporn», das für mehr Audioerotik in Leben und Gehörgängen plädiert.

Mit: Nora Gomringer und Niklas Leifert

Musik: Philipp Scholz - Text und Regie: Nora Gomringer - Dramaturgie: Susanne Janson - Produktion: SRF 2018 - Dauer: 30'

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