Vokalmusik von Jan Dismas Zelenka wird selten aufgeführt - nicht zuletzt, weil sie technisch so anspruchsvoll ist. Der Zeitgenosse von J.S. Bach und Kontrabassist im Dresdner Hoforchester fordert von der Solostimme instrumentale Artistik, und er komponiert mit der "Hipochondie" auch eines der eigenwilligsten, expressivsten Orchesterstücke seiner Epoche. Riccardo Minasi und La Scintilla haben mit ungebrochener Spielfreude dem Virus das konzertante Vergnügen abgetrotzt - trotz Umbesetzungen in letzter Minute. Und Anna Devin brillierte in virtuosen Koloraturen ebenso, wie sie in stillen Momenten die innigen Farben von Zelenka's Musik ausloten konnte.
Jan Dismas Zelenka: Sinfonia und Arie «Alla madre degli amori» aus «Il diamante» ZWV 177
Jan Dismas Zelenka: Hipocondrie à 7 Concertanti ZWV 187
Jan Dismas Zelenka: Arie «Che fiero martire» aus «Gesù al calvario» ZWV 62
Johann David Heinichen: Concerto F-Dur Seibel 234
Jan Dismas Zelenka: Arie «Omnes gentes plaudite manibus» aus «Attendite et videte» ZWV 59
Francesco Maria Veracini: Ouverture Nr. 6 g-Moll
Jan Dismas Zelenka: Arie «Ave, Deus recondite» aus «Sub olea pacis et palma virtutis» ZWV 175
Georg Philipp Telemann: Concerto für zwei Chalumeaux F-Dur TWV 43:F2
Jan Dismas Zelenka: Arie «Ah, se tu costi» aus «Gesù al calvario» ZWV 62
Jan Dismas Zelenka: Arie «Così per la foresta» aus «Il diamante» ZWV 177
Orchester La Scintilla
Riccardo Minasi, Leitung und Violine
Anna Devin, Sopran
Konzertaufnahme vom 9. März 2020, Opernhaus Zürich
Dieses Konzert steht bis 30 Tage nach Sendetermin zum Nachhören zur Verfügung.