Und erhellend war dieses Konzert in der Tat, denn Polen als Musikland dürfte (abgesehen von der Musik Frédéric Chopins) für die meisten Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher eine Terra incognita sein. Und wie vieles es da zu entdecken gibt!
Nach einem erfrischenden, neoklassizistischen Concerto der Komponistin Grazyna Bacewicz ging es in das nachtspukene Klangwunderland des Karol Szymanowski: Sein Violinkonzert mit dem Geiger Christian Tetzlaff verbindet impressionistische Klangverführung à la Debussy mit der rhythmischen Überraschungswelt eines Igor Strawinsky. Und für Überraschungen sorgte schlussendlich auch das Musikgeflecht in Witold Lutoslawskis vierter Sinfonie, die bei jeder Aufführung etwas anders klingt: Spielt hier doch auch das Zufallsprinzip eine zentrale Rolle.
Grazyna Bacewicz: Konzert für Streichorchester
Karol Szymanowski: Violinkonzert Nr.1 op. 35
Witold Lutoslawski: Sinfonie Nr. 4
Berner Symphonieorchester
Jacek Kaspszyk, Leitung
Christian Tetzlaff, Violine
Konzert vom 5. Dezember 2019, Casino Bern