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Die Tundra brennt – der Boden taut: die Klimaerwärmung bringt das Eis in Sibirien zum Schmelzen, mit fatalen Folgen für das Leben der Sibirjaken.
SRF Brigitte Zingg
abspielen. Laufzeit 28 Minuten 42 Sekunden.
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Best of: Leben im Sumpfgebiet - Sibiriens Permafrost taut auf

In Sibirien sind mehr als Zweidrittel des Bodens dauergefroren. Die Temperatur dieser Permafrost-Schicht war jahrhundertelang stabil. Doch mit der Klimaerwärmung taut der Tundra-Boden immer tiefer auf. Erdrutsche und Risse im Boden häufen sich – mit schlimmen Folgen.

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Die Häuser, sagen die Sibirjaken, beginnen zu wackeln. Wie überall in Permafrostgebieten, werden die Häuser auf Stahl – oder Betonpfeiler gebaut, damit der Dauerfrostboden kühl bleibt.

Aber seit der Klimaerwärmung gibt es im Winter plötzlich ungewöhnliche Temperaturschwankungen: Das Eis taut auf, das Wasser fliesst den Pfeilern entlang tief in den Boden. Und wenn es wieder gefriert, werden die Pfeiler aus dem Boden gedrückt, weil Eis voluminöser ist als Wasser.
Auch die Strassen sind instabil und brüchiger geworden. Wegen der riesigen Distanzen zwischen den sibirischen Städten und Dörfern sind die Strassen Lebensadern für die BewohnerInnen der Tundra.

Für das Ökosystem hat das Auftauen des Permafrosts ebenfalls Folgen, ganze Landschaften verändern sich.

«Wir können jetzt hier ganz genau beobachten, wie die viele Pflanzen- und Tierarten nach Norden wandern. Es gibt plötzlich mehr Polarfüchse. Weil der Boden weicher wird, können sie auch hier in der Tundra ihre Höhlen graben», sagt Anton Sinitskij, Leiter des arktischen Zentrums in der Salechard, der Gebietshauptstadt im sibirischen Nordwesten.

Und die Taiga mit ihren typischen sibirischen Zedern und Lärchen rückt nordwärts und beginnt sich mit der Tundra zu vermischen: Plötzlich wachsen hier Bäume, und es nisten Vogelarten, die es im hohen Norden bisher nicht gab.

(Wiederholung der Sendung vom 14.10.2017)

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