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Mit Pfeil und Bogen standen die Männer im Dorf Upa 2 den Angreifern aus Upa 1 gegenüber.
ZVG Karin Wenger
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Best: Papua-Neuguinea – Stammeskultur und der Fluch der Rohstoffe

Vor wenigen Jahrzehnten noch trugen die Stämme im Regenwald von Papua-Neuguinea ihre Konflikte mit Pfeil und Bogen aus. Heute gehen sie mit Schnellfeuerwaffen auf einander los. Der Reichtum an Öl, Gas und Gold hat die Gier geweckt und alte Verhaltenskodexe haben der Macht des Geldes Platz gemacht.

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Upa 1 und Upa 2 sind zwei Dörfer, beide hoch oben in den Bergen und tief im Dschungel. Jahrelang haben sie sich bekriegt. Beide Seiten hatten Tote zu beklagen. Als Upa 2 mehr oder weniger dem Erdboden gleich gemacht wurde, musste es aufgeben. Es konnte sich für die Miete eines Sturmgewehrs nicht mehr weiter verschulden.

Der Kampf der zwei Dörfer - Auge um Auge, Zahn um Zahn - ist nicht einfach archaische Regenwald-Exotik am Ende der Welt. Die Gewalt hat mit dem Fluch der Rohstoffe zu tun. Die Regierung Papua-Neuguineas hat voll auf das Geschäft mit der Förderung von Öl und Gas gesetzt und sie hat begonnen das viele Geld auszugeben, bevor es hereinkam.

Jetzt fehlt es überall an Geld. Die Polizei kann nicht ausrücken, weil der Geländewagen kaputt ist, und im Spital fehlt es an Medikamenten und medizinischem Gerät. Neid und Eifersucht greifen um sich, weil die Stämme und Dörfer besser wegkommen, die Mitglieder im Staatsapparat haben.

Als ob der Fluch der Rohstoffe nicht übel genug wäre, ist das Land auch noch ins machtpolitische Spannungsfeld zwischen China auf der einen und den USA und Australien auf der anderen Seite geraten.

Erstausstrahlung: 23. Februar 2019

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