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Mutter und Tochter erzählen von ihren Schwierigkeiten in Burundi.
SRF Anna Lemmenmeier
abspielen. Laufzeit 24 Minuten 37 Sekunden.
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Burundi – erschütternde Hinterlassenschaft eines Machtgetriebenen

Zwei Wochen waren Schulmädchen ins Gefängnis gesperrt, weil sie das Foto des Präsidenten im Schulbuch angemalt haben sollen. Dem Repressionsapparat von Pierre Nkurunziza entgeht nichts – er setzt auf Einschüchterung und Gewalt. Der Besuch in Burundi zeigt, was er aus dem armen Land gemacht hat.

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Es galt als Erfolgsgeschichte, dass Burundi nach dem verheerenden Bürgerkrieg politische Stabilität erlangte. Doch Präsident Pierre Nkurunziza gab sich nicht mit zwei Amtszeiten zufrieden, er setzte 2015 eine dritte, verfassungswidrige durch und schlug die folgenden Proteste und Unruhen mit nackter Gewalt nieder. Über 1'000 Tote gab es, über 400'000 Menschen flohen über die Grenzen. Jene, die in Burundi blieben, wurden strengster Kontrollen unterzogen. Politische Oppositionelle verschwanden einfach so, kritische Medien wurden aus dem Land gewiesen. Die gefürchtete Imbonerakure-Miliz sorgt für einen Überwachungsstaat, der dem Land auch schon den Titel «DDR Afrikas» einbrachte.

Den meisten Menschen fehlt ohnehin jegliche Perspektive: Burundi ist eines der ärmsten Länder der Welt. Jedes zweite Kind kann sich wegen chronischer Mangelernährung nicht richtig entwickeln. Die Herrschaft Nkurunzizas hat den Staat zusätzlich in eine Rezession gestürzt, internationale Gelder wurden gestrichen.

Nun stehen am 20. Mai Wahlen an. Der aktuelle Präsident verzichtet auf eine weitere Amtszeit, doch ein Nachfolger aus der gleichen Machtelite steht schon bereit. «International» reist zu den Menschen in Burundi, besucht das Sportteam des fussballverrückten Herrschers, spricht mit verfolgten Kindern und der gefürchteten Imbonerakure-Miliz. Die Sendung zeigt auf, wo das Land steht nach 15 Jahren Regime von Pierre Nkurunziza.

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