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Trotz Wehrplicht muss in Norwegen keine Frau ganz gegen den eigenen Willen einrücken. Die Armee braucht längst nicht alle der jährlich 60‘000 Stellungspflichtigen, sondern weniger als 10 000.
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Frauen im Schützengraben

Frauen im Kampfanzug, bis zu den Knien im Morast, die Waffe im Anschlag: Soldatinnen waren bis vor wenigen Jahren in westlichen Armeen äusserst selten. Inzwischen sind sie aus den meisten Streitkräften nicht mehr wegzudenken. Nicht nur im rückwärtigen Dienst, sondern selbst bei Kampfeinsätzen.

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Norwegen führt jetzt als erstes Nato-Land sogar die Wehrpflicht für Frauen ein. Gründe für die neue Offenheit der Armeen für Frauen gibt es gleich mehrere. Die beiden Wichtigsten: Erstens ist es im 21. Jahrhundert anachronistisch, wenn die Streitkräfte, als eine der grössten und wichtigsten staatlichen Institutionen reine Männergesellschaften sind. Also die Zusammensetzung der Gesellschaft nicht im Geringsten spiegeln. Zweitens sind Armeen daran interessiert, ihren Rekrutierungspool zu verdoppeln, um daraus die Geeignetsten auszuwählen – egal ob Mann oder Frau. Dazu kommt: In der modernen Kriegsführung kommt es immer weniger auf reine Körperkräfte an. Frauen können also in zunehmendem Mass sämtliche militärischen Funktionen besetzen.

Die wachsende Frauenpräsenz kann allerdings auch zu Problemen führen. In manchen Armeen sind sexuelle Übergriffe ein grosses Problem, vielerorts auch ein noch immer tabuisiertes. Und noch immer ist der Frauenanteil in den höchsten Rängen äusserst gering – und hängt auch damit zusammen, dass in manchen Ländern Soldatinnen weitgehend in Bereichen wie Logistik, Sanität oder Kommunikation eingesetzt werden. Also nicht in Funktionen, die qualifizieren für eine Offiziers- oder gar Generalskarriere. Da muss also noch einiges passieren.

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