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Ein Frauenchor in der ukrainischen Hauptstadt Kiew bei der Einweihung eines Heldendenkmals.
David Nauer. SRF.
abspielen. Laufzeit 29 Minuten 16 Sekunden.
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International: Die Ukraine und ihr steiniger Weg nach Westen

Vor vier Jahren siegte in Kiew die Maidan-Revolution, die Ukraine brach auf Richtung Europa. Nun zeigt sich: Die Überwindung der sowjetischen Vergangenheit ist schwieriger als gedacht. Die alten, korrupten Eliten klammern sich an die Macht und der Krieg im Osten stärkt nationalistische Hitzköpfe.

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Zwar gibt es einige Erfolge im Kampf gegen die Korruption: So wurde etwa ein Anti-Korruptionsbüro (NABU) geschaffen, eine Ermittlungsbehörde mit weitreichenden Kompetenzen. NABU-Chef Artem Sytnyk beklagt aber, die alten Eliten würden sich gegen zu viel Transparenz wehren. Tatsächlich weigert sich das Parlament, weitere griffige Anti-Korruptionsgesetze zu beschliessen.

Für das Image der Ukraine hat die schleppende Korruptionsbekämpfung schwerwiegende Folgen: Die westlichen Verbündeten des Landes werden zunehmend ungeduldig. Auch in der Ukraine selber wächst die Unzufriedenheit mit der Regierung.
Dazu kommt: Die Ukraine steckt mitten in einem tiefgreifenden Wandlungsprozess. Das Land streift seine alte, sowjetische Identität ab und baut sich eine neue, ukrainische Identität. Der Krieg gegen die prorussischen Separatisten im Donbass beschleunigt diese Entwicklung noch.

Staatlich alimentierte Historiker suchen in der Geschichte nach ukrainischen Helden. Vor allem Nationalisten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs werden verehrt – obwohl diese zum Teil eng mit den Nationalsozialisten zusammengearbeitet haben.
Dieser fragwürdige Blick auf die Geschichte bleibt aber nicht unwidersprochen.

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